Bodo Ramelow führt die Linke in den Bundestagswahlkampf
Der ehemalige thüringische Ministerpräsident Bodo Ramelow ist Spitzenkandidat der Linken für die kommende Bundestagswahl. Er erhielt auf einem Parteitag in Sömmerda 96,4 Prozent der Stimmen, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Auch die „Zeit“ berichtete am 21. Dezember 2024 über Ramelows Wahl zum Spitzenkandidaten. Ramelow, Deutschlands erster Ministerpräsident aus den Reihen der Linken, regierte Thüringen von 2014 bis 2024 – mit einer kurzen Unterbrechung – in einer rot-rot-grünen Koalition. Von 2005 bis 2009 war er bereits Mitglied des Bundestags. Kürzlich übergab er das Amt des Ministerpräsidenten an den CDU-Vorsitzenden Mario Voigt.
"Mission Silberlocke": Ramelow, Gysi und Bartsch gemeinsam für den Bundestag
Mit seiner Kandidatur ist Ramelow Teil der "Mission Silberlocke" der Linken. Zusammen mit Gregor Gysi und Dietmar Bartsch strebt er ein Direktmandat an, um den Wiedereinzug der Partei in den Bundestag zu sichern. Die "Mission Silberlocke" soll jedoch nicht die gesamte Breite der Partei repräsentieren, wie Ramelow laut dpa betonte: "Es geht nicht um drei alte Kerle". Ramelow tritt im Wahlkreis "Erfurt – Weimar – Weimarer Land II" an, wo er unter anderem gegen Carsten Schneider (SPD), den Ostbeauftragten der Bundesregierung, konkurriert. Bereits im November wurde er in diesem Wahlkreis als Direktkandidat gewählt, so Antenne Thüringen.
Generationswechsel bei den Linken in Thüringen
Bei den thüringischen Bundestagskandidaten der Linken zeichnet sich ein Generationswechsel ab, wie Antenne Thüringen berichtet. Susanne Hennig-Wellsow und Martina Renner kandidieren nicht mehr. Der Landesvorstand schlug Donata Vogtschmidt und Mandy Eißing für die Listenplätze hinter Ramelow vor. Die Linke befindet sich in einer Krise und ihr Einzug in den Bundestag ist ungewiss. Drei Direktmandate könnten der Partei jedoch über die Grundmandatsklausel den Einzug in Fraktionsstärke ermöglichen.
Ramelows Weg zurück in den Bundestag
Die „Zeit“ berichtete bereits im November über Ramelows Bundestagsambitionen, noch bevor ein Nachfolger für das Ministerpräsidentenamt feststand. Dem Bericht zufolge ließ Ramelow von Juristen der Staatskanzlei prüfen, ob eine gleichzeitige Kandidatur rechtlich zulässig sei. Dabei wurde auf den Fall von Peter Müller verwiesen, der 2005 gleichzeitig Bundestagsabgeordneter und Regierungschef des Saarlandes war.
Die Thüringer Landtagswahl 2024 und ihre Folgen
Die Landtagswahl in Thüringen im September 2024 führte zu einem komplexen Ergebnis. Die AfD unter Björn Höcke wurde stärkste Kraft, gefolgt von der CDU, während die Linke unter Ramelow deutliche Verluste hinnehmen musste, wie die Tagesschau berichtet. Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) zog neu in den Landtag ein. SPD und FDP scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Die Regierungsbildung gestaltete sich schwierig. Obwohl seine Partei deutlich verlor, gewann Ramelow laut Statista den Stimmkreis Erfurt III mit 42,4 Prozent der Erststimmen. Am 2. September 2024 berichtete der MDR, dass Ramelow als einziger Spitzenkandidat ein Direktmandat erringen konnte.
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-12/21/ramelow-zum-spitzenkandidaten-in-thueringen-gewaehlt
- https://thueringen.de/dpa-meldungen/ramelow-zum-spitzenkandidaten-in-thueringen-gewaehlt-402728
- https://www.antennethueringen.de/p/Bundestag-Ramelow-soll-Kandidatenliste-der-Linken-anfuhren-0pvaxQbdwT1kB7NwW7tUdq
- https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-11/bodo-ramelow-bundestagswahl-kandidatur-thueringen-neuwahl-linke
- https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ramelow-ministerpraesident-rot-rot-gruen-bilanz-102.html
- https://www.ardmediathek.de/video/mdr-thueringen-journal/spitzenkandidaten-nur-ramelow-gewinnt-direktmandat/mdr-thueringen/Y3JpZDovL21kci5kZS9iZWl0cmFnL2Ntcy9iYzdlYTA2Ny0zYWY0LTQ2M2YtOTk3MC0yYmQ1MDZhMDljY2U
- https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/landtagswahl-thueringen-ergebnisse-100.html
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1490036/umfrage/bodo-ramelow-ergebnis-wahlkreis/
- https://www.thueringer-allgemeine.de/politik/article407782782/kemmerich-will-in-den-bundestag-was-ramelow-kann-kann-ich-allemal.html
