Schweden hat die Genehmigung für 13 geplante Offshore-Windparks in der Ostsee verweigert. Grund dafür sind Sicherheitsbedenken der Regierung, die laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) befürchtet, die Windkraftanlagen könnten die militärische Aufklärung, insbesondere die Früherkennung von Raketenangriffen, beeinträchtigen. Dies bedeutet einen Verzicht auf erhebliche Mengen potenziell erzeugten Stroms. Die FAZ betont den Widerspruch zu den europäischen Plänen, Nord- und Ostsee zu zukünftigen Energiezentren mit über 200 neuen Offshore-Windkraftanlagen in den nordischen Staaten, Schottland und Irland auszubauen.
Auch der NDR berichtet über den Stopp und zitiert Verteidigungsminister Pål Jonson. Dieser äußerte Bedenken, dass die Windturbinen Radaranlagen stören und die Ortung von Schiffen, Flugzeugen und Drohnen sowie die Entdeckung von U-Booten erschweren könnten. Besonders kritisch sei die Halbierung der Vorwarnzeit bei Raketenangriffen von zwei auf nur noch eine Minute. Die Nähe zur russischen Exklave Kaliningrad, einer wichtigen Marine- und Raketenbasis, wird als Hauptgrund für die Sicherheitsbedenken angeführt.
Die taz beleuchtet die Kontroverse aus einer anderen Perspektive und bezeichnet die Regierungsentscheidung als „Todesstoß für den Stromausbau“, unter Berufung auf den Unternehmensverband Teknikföretagen. Demgegenüber steht die Position des Militärs, das Beeinträchtigungen des Überwachungssystems und der Aufklärung befürchtet. Die taz zitiert Premierminister Ulf Kristersson, der die militärische Sicherheit priorisiert. Kritiker wie der frühere Verteidigungsminister Mikael Odenberg sprechen von einer „energie- und wirtschaftspolitischen Havarie“.
Das polarkreisportal.de zeigt eine Karte der genehmigten und abgelehnten Windparks, wobei lediglich der Windpark Poseidon im Skagerrak grünes Licht erhielt. Es wird auf eine Studie des Forschungsinstituts für Verteidigung verwiesen, die Kompromissmöglichkeiten zwischen Windparkplanern und Streitkräften durch verbesserte Kommunikation aufzeigt. Auch der Fall des genehmigten, aber aufgrund fehlender staatlicher Zuschüsse für den Landanschluss durch Vattenfall pausierten Windparks Kriegers Flak wird erwähnt.
Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) gibt in ihrem Update zur Lage in der Ukraine keine Informationen zum Einfluss von Windkraftanlagen auf die militärische Aufklärung. Der Fokus liegt auf der Sicherheit der ukrainischen Kernkraftwerke, insbesondere Saporischschja, mit Berichten zu Bränden, Wartungsarbeiten und dem Wasserstand im Kühlbecken sowie den Auswirkungen von Kampfhandlungen auf die Kernkraftwerke und die Stromversorgung.
Die Deutsche Welle (DW) berichtet über einen russischen Großangriff auf Energieanlagen in der Ukraine, konzentriert sich dabei aber auf die militärischen Entwicklungen und die Auswirkungen auf die Energieversorgung. Ein Bezug zu Windkraftanlagen und deren Einfluss auf die militärische Aufklärung fehlt.
Der Tagesspiegel bietet eine interaktive Karte zum Kriegsverlauf in der Ukraine mit aktuellen Informationen zu Kampfhandlungen, Truppenbewegungen und Gebietsgewinnen/-verlusten. Auch hier findet sich kein Bezug zu Windkraftanlagen im Kontext der militärischen Aufklärung.
Die FAZ berichtet zudem über die Arbeit des Migrationsbeauftragten der Bundesregierung, Joachim Stamp (FDP), der trotz des Bruchs der Ampelkoalition weiterhin Migrationsabkommen aushandelt. Dieser Artikel hat keinen Zusammenhang mit dem Thema Windkraftanlagen und militärische Aufklärung.