24.12.2024
Roms Vorbereitungen zum Heiligen Jahr 2025

Rom rüstet sich für das Heilige Jahr 2025

Rom steht kurz vor dem Heiligen Jahr 2025, das am 24. Dezember mit der Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom beginnt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet von über 400 Baustellen mit einem Gesamtvolumen von vier Milliarden Euro, die größtenteils durch EU-Gelder finanziert werden. Trotz dieser massiven Investitionen konnten laut FAZ viele Projekte nicht fristgerecht abgeschlossen werden. Als wichtigstes Bauvorhaben gilt die Umgestaltung der Piazza Pia, des Platzes der Frommen, zwischen Engelsburg und Via della Conciliazione. Ziel ist es, die Piazza Pia, über die die historische Engelsbrücke führt, in eine durchgängige Fußgängerzone bis zum Petersdom umzuwandeln, um den Pilgern den Zugang zum Grab des Apostels Petrus zu erleichtern. Die FAZ hebt die historische Bedeutung der Engelsbrücke hervor, die seit Jahrhunderten als traditionelles Einfallstor für Pilger dient, die über den Tiber zum Vatikan strömen.

Die Engelsbrücke, ursprünglich 134 n. Chr. von Kaiser Hadrian eingeweiht, verband einst das Marsfeld mit dem Hadriansmausoleum, der heutigen Engelsburg. Mit der Christianisierung Roms unter Kaiser Konstantin dem Großen behielt die Brücke ihre Bedeutung, nun als Pilgerweg zum Grab des Apostels Petrus. Die Deutsche Römerin beschreibt in ihrem "Pilger ABC" die Engelsburg als zentralen Punkt für Pilger auf ihrem Weg zum Petersdom. Die Umbauarbeiten an der Piazza Pia sollen die Engelsburg und die angrenzende Brücke Sant'Angelo, ehemals Hadriansbrücke, in eine Fußgängerzone verwandeln, um den erwarteten Besuchermassen während des Heiligen Jahres gerecht zu werden.

Das Heilige Jahr, auch Jubiläumsjahr oder Anno Santo genannt, wird alle 25 Jahre begangen und symbolisiert geistliche Erneuerung. Der Ablass ist laut der Deutschen Römerin ein zentrales Element dieser "Rom-Wallfahrt". 2025 wird ein "ordentliches" Heiliges Jahr sein, im Gegensatz zu "außerordentlichen" Heiligen Jahren, die zu besonderen Anlässen ausgerufen werden, wie etwa das Heilige Jahr der Barmherzigkeit 2016. Das letzte ordentliche Heilige Jahr fand im Jahr 2000 unter Papst Johannes Paul II. statt und zog 25 Millionen Besucher an. Für 2025 rechnet man mit doppelt so vielen Pilgern.

Die Bedeutung des Heiligen Jahres für Rom spiegelt sich in den zahlreichen Bau- und Infrastrukturprojekten wider. Die Deutsche Römerin berichtet von Renovierungen, Restaurierungen und dem Ausbau der U-Bahn. Trotz der Bemühungen, die Stadt auf den erwarteten Ansturm vorzubereiten, sind die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen. Die Metro C, ursprünglich bis zum Heiligen Jahr geplant, befindet sich weiterhin im Bau. Der römische Stadtrat versichert jedoch, auf die Menschenmassen vorbereitet zu sein.

Das Pilgerzentrum Rom bietet deutschsprachigen Pilgern und Touristen Informationen zu Veranstaltungen und dem Pilgerpass. Wie das Pilgerzentrum auf seiner Webseite mitteilt, ist der Petersdom das wichtigste Pilgerziel. Der Eintritt ist kostenlos, jedoch wird auf angemessene Kleidung hingewiesen. Besucher sollten ausreichend Zeit für Sicherheitskontrollen einplanen und keine großen Rucksäcke, Taschenmesser oder Glasflaschen mitbringen. Die ruhigsten Zeiten für einen Besuch des Petersdoms sind am frühen Morgen oder späten Nachmittag.

Die Statuen auf dem Petersplatz sind ein weiteres Highlight für Besucher. Romaculta beschreibt die 13 überlebensgroßen Travertin-Figuren auf der Fassade des Petersdoms, die Heilige und Apostel darstellen. Die Statuen sind an ihren Attributen erkennbar, wie zum Beispiel dem x-förmigen Kreuz des Heiligen Andreas. Die von Gian Lorenzo Bernini entworfene Kolonnade am Petersplatz ist mit 140 weiteren Statuen geschmückt.

Das Heilige Jahr bietet nicht nur Pilgern, sondern auch Rom und dem Vatikan wirtschaftliche Chancen. Die FAZ erwähnt einen "Carbonara-Pakt", der sicherstellen soll, dass die Preise für traditionelle römische Gerichte wie Pasta alla Carbonara oder Pizza bezahlbar bleiben. Trotz der erwarteten wirtschaftlichen Vorteile bleiben die Skandale und Herausforderungen der katholischen Kirche bestehen. Die Abendzeitung München zitiert Manfred Lütz, der die Frage aufwirft, ob das Heilige Jahr der Kirche aus ihrer Krise helfen kann. Lütz betont die Bedeutung des Heiligen Jahres als Chance zur Besinnung und zum Neuanfang, sowohl für den Einzelnen als auch für die Kirche insgesamt.

Quellen:

  • https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/rom-ist-vor-dem-heiligen-jahr-2025-eine-einzige-baustelle-110186036.html
  • https://deutsche-roemerin.com/blog/pilger-abc-zum-heiligen-jahr-2025
  • https://www.pilgerzentrum.net/rom/vatikan/gottesdienste-in-st-peter/
  • https://www.thevaticantickets.com/de/vatican-city/
  • https://www.pilger-speyer.de/nachrichten/nachrichten-der-pilger/nachrichten/?L=2&tx_ttnews%5Btt_news%5D=17241&tx_ttnews%5Bpointer%5D=111&cHash=af300d7837eecafe99403b0fe4d1d314
  • https://www.romaculta.com/kulturrubrik/die-statuen-von-sankt-peter/
  • https://www.abendzeitung-muenchen.de/kultur/buch/manfred-luetz-warum-das-leben-nicht-sinnlos-ist-art-1027238
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