Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) gibt sich trotz derzeitig schwacher Umfragewerte optimistisch hinsichtlich der Chancen seiner Partei bei der kommenden Bundestagswahl. Laut Deutscher Presse-Agentur (dpa) erwartet Woidke, dass die SPD mit ihrem Wahlprogramm, das Wirtschaft, Arbeit, Rente und den Kanzlerkandidaten-Vergleich Scholz/Merz fokussiert, „deutlich zulegen“ kann. Die Beendigung der Ampel-Koalition durch Olaf Scholz hält Woidke für „völlig richtig“ und angesichts des Verhaltens der FDP für „notwendig“, berichtet die dpa.
Dieser Optimismus steht im Gegensatz zu den aktuellen Umfrageergebnissen. Im ARD-Deutschlandtrend liegt die SPD mit 14 Prozent deutlich hinter Union (33 Prozent) und AfD (19 Prozent). Woidke misst den Umfragen jedoch geringe Bedeutung bei und verweist auf die Landtagswahl in Brandenburg am 22. September, bei der die SPD entgegen den Prognosen stärkste Kraft wurde. Die Forschungsgruppe Wahlen analysierte im ZDF, dass es der SPD in Brandenburg gelang, sich vom negativen Bundestrend abzukoppeln. Wesentlich für diesen Erfolg sei Woidkes hohe Popularität im Land. Auch die „Zeit“ berichtet über Woidkes Zuversicht und zitiert ihn mit den gleichen Aussagen zur Relevanz des Wahlprogramms und des Kanzlerkandidatenvergleichs.
Die Auflösung der Ampel-Koalition im November und die bevorstehende Entscheidung des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier über die Auflösung des Bundestags und eine Neuwahl am 23. Februar bilden den Kontext für Woidkes Äußerungen. Der Tagesspiegel berichtete am 24. Dezember über die politische Lage und erwähnte die anstehende Bundestagswahl. Während Woidke sich im Landtagswahlkampf von Scholz distanzierte, unterstützt er ihn nun als Spitzenkandidaten der Brandenburger SPD für die Bundestagswahl. „Wir kämpfen gemeinsam, und wir gewinnen gemeinsam“, erklärte Woidke laut Stern. Der Brandenburg Trend von Infratest dimap zeigt jedoch, dass nur 22 Prozent der Befragten Scholz als geeigneten Kanzlerkandidaten ansehen.
Woidke wurde am 11. Dezember nach zwei Wahlgängen erneut zum Ministerpräsidenten Brandenburgs gewählt und führt die bundesweit einzige SPD/BSW-Koalition. Der Landtag Brandenburg berichtete über die Wiederwahl und die Vereidigung des neuen Kabinetts. Radio Bielefeld berichtete über den Koalitionsvertrag zwischen SPD und BSW und erwähnte die bevorstehende Wahl Woidkes zum Ministerpräsidenten. Die Tagesschau berichtete über den Ausgang der Landtagswahl in Brandenburg und das knappe Ergebnis zwischen SPD und AfD.
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