22.12.2024
Kobane im Fokus Spannungen an der syrisch-türkischen Grenze

Türkische Offensive in Nordsyrien befürchtet

Die kurdischen Einheiten in Nordsyrien wappnen sich für einen möglichen Angriff der türkischen Armee und verbündeter Milizen auf die Grenzstadt Kobane. Laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vom 22. Dezember 2024 wurden Truppenaufmärsche der türkischen Streitkräfte und ihrer syrischen Verbündeten südlich von Kobane beobachtet. Der Sprecher der Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), Farhad al Schami, sagte gegenüber der dpa, ein Angriff könne von Süden und Westen erfolgen. Die Region um Kobane ist schon seit längerem ein Gebiet heftiger Kämpfe. (Zeit Online)

Al Schami erklärte weiter, die SDF hätten die US-geführte Koalition und die US-Regierung über die drohende Offensive informiert, um diese zu verhindern. Zuvor hatte der SDF-Oberkommandierende Maslum Abdi die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone unter internationaler Aufsicht in Kobane vorgeschlagen. Die Kurden hoffen, dass eine solche Zone als Sicherheitsgarantie dienen und türkische Sicherheitsbedenken ausräumen könnte.

Der Türkei wird vorgeworfen, das Machtvakuum nach dem Sturz von Baschar al-Assad ausnutzen zu wollen, um kurdisch kontrollierte Gebiete in Nordsyrien zu annektieren. Die USA unterstützen die Kurden und die SDF als wichtigen Partner im Kampf gegen den IS. Die Türkei hingegen sieht die SDF als Teil der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und damit als Terrororganisation an. (Zeit Online)

Unterdessen besetzt die syrische Übergangsregierung wichtige Positionen neu. Asaad Hassan al-Schaibani wurde zum Außenminister und Marhaf Abu Kasra zum Verteidigungsminister ernannt. Al-Schaibani war seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 in der Opposition aktiv und soll gute Beziehungen zu den Vereinten Nationen pflegen. (Zeit Online)

Im Jemen haben US-Streitkräfte Stellungen der Huthi-Miliz angegriffen. Ziele waren ein Raketenlager und eine Kommandozentrale in der Nähe der Hauptstadt Sanaa. Darüber hinaus wurden Drohnen und ein Marschflugkörper über dem Roten Meer abgeschossen. Zuvor hatten die Huthis Raketen auf Israel abgefeuert. (Zeit Online)

Die Situation in Kobane ist angespannt, und die Angst vor einer türkischen Offensive ist groß. Die Kurden setzen auf die Unterstützung der USA und internationaler Akteure, um einen weiteren Konflikt in der Region zu verhindern. Die jüngsten Ereignisse im Jemen verdeutlichen die volatile Lage im Nahen Osten und die Verflechtung der Konflikte.

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