Weihnachten ist traditionell mit Schenken verbunden, doch ein Tier sollte niemals ein unüberlegtes Geschenk sein. Wie die Zeit berichtet, reagieren Tierheime in Brandenburg mit Vermittlungsstopps und erhöhter Vorsicht, um zu verhindern, dass Tiere als kurzfristige Weihnachtsgeschenke enden und später wieder abgegeben werden (Zeit Online, 22.12.2024). Die langfristige Verantwortung, die mit einem Tier einhergeht, wird oft unterschätzt.
Das Tierheim Cottbus beispielsweise hat rund um Weihnachten einen Vermittlungsstopp eingerichtet. Besuche sind zwar möglich, aber eine Adoption erst wieder im Januar. Sprecherin Johanna Krähe erklärt, dass diese Praxis seit Jahren besteht, um spontane Entscheidungen zu vermeiden. Als Alternative empfiehlt sie Tierpatenschaften, die sowohl dem Tierheim als auch den Interessenten helfen.
Ähnlich handhabt es das Tierheim Brandenburg an der Havel. Zwischen dem 23. Dezember und dem 3. Januar werden keine Tiere vermittelt. Leiterin Sabrin Haufschildt betont, wie wichtig es ist, die Eignung für eine Tierhaltung im Voraus sorgfältig zu prüfen. Aktuell warten dort 22 Hunde und 72 Katzen auf ein neues Zuhause.
Der Deutsche Tierschutzbund warnt ausdrücklich davor, Tiere als Weihnachtsgeschenke zu missverstehen. Tiere sind fühlende Lebewesen mit individuellen Bedürfnissen, die über viele Jahre hinweg erfüllt werden müssen – im Gegensatz zu anderen Geschenken. Ein vorheriges Kennenlernen zwischen Tier und der zukünftigen Familie ist unerlässlich.
Nicht alle Tierheime setzen auf einen vollständigen Vermittlungsstopp. Im Tierheim Oberhavel finden Vermittlungen zwischen Weihnachten und Neujahr statt, vorausgesetzt, die Interessenten haben sich vor den Feiertagen gemeldet und erfüllen alle Voraussetzungen, so die Vorsitzende Maria Erler. Auch hier wird jedoch geprüft, ob das Tier als Geschenk gedacht ist, besonders bei Welpen, die häufig an Kinder verschenkt werden sollen.
Wolfgang Aland vom Tierheim Verlorenwasser hält pauschale Vermittlungsstopps für nicht zielführend und plädiert für eine individuelle Prüfung jedes Vermittlungswunsches. Auch das Tierheim Schwedt verzichtet auf generelle Stopps, achtet aber sorgfältig darauf, dass die Tiere nicht als Weihnachtspräsente enden, so Mitarbeiterin Kathleen Lichtenberg.
Überfüllte Tierheime sind ein bundesweites Problem. Wie der Tagesspiegel berichtet, stoßen viele Einrichtungen in Brandenburg und anderen Bundesländern an ihre Kapazitätsgrenzen (Tagesspiegel, o.D.). Auch in Baden-Württemberg verhängen mehrere Tierheime Vermittlungsstopps, wie der Südkurier berichtet (Südkurier, 19.12.2024). Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen von unüberlegten Anschaffungen während der Corona-Pandemie bis zu den steigenden Kosten der Tierhaltung.
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