22.12.2024
Herrmanns Kampf im Südpazifik Vendée-Globe-Drama vor Kap Hoorn

Dramatische Kenterung von Boris Herrmann bei der Vendée Globe

In der Nacht zum Samstag ereignete sich im Südpazifik ein dramatischer Zwischenfall bei der Vendée Globe: Boris Herrmann kenterte mit seiner Rennyacht "Malizia - Seaexplorer". Wenige Tage zuvor hatte er noch optimistische Videobotschaften von beherrschbarer See gesendet, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 22.12.2024 berichtete. Diese positive Stimmung sollte sich jedoch abrupt ändern.

Herrmann beschrieb den Vorfall selbst als "Pirouette". Seine Yacht tauchte mit dem Bug in eine Welle ein und kippte daraufhin heftig über. Durch eine Reihe schneller Manöver fand er sich an der Seite des Bootes wieder, bevor es schließlich kenterte. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) am 22.12.2024 berichtete, gelang es Herrmann jedoch, die "Malizia - Seaexplorer" wieder aufzurichten und somit größere Schäden an Mast und Segel zu vermeiden.

Auslöser für die Kenterung war der Verlust der Ruderkontrolle. Nach dem Schreckmoment musste Herrmann die Ruderanlage wieder in den Griff bekommen, das Boot stabilisieren und neu ausrichten, bevor er seinen Kurs Richtung Kap Hoorn fortsetzen konnte. Dem ZDF zufolge (21.12.2024) belegt Herrmann nach diesem Zwischenfall den achten Platz im Gesamtklassement der Weltumseglung. Er selbst erklärte, er wolle "auf keinen Fall noch so eine Pirouette drehen", weder im weiteren Verlauf des Rennens noch jemals wieder.

Der Vorfall ereignete sich im Südpazifik, einer der herausforderndsten Etappen der Vendée Globe. Die Spitzengruppe der Regatta, darunter Yoann Richomme und Charlie Dalin, wird laut NDR (22.12.2024) bereits zu Weihnachten Kap Hoorn erreichen. Sie profitieren von idealen Bedingungen. Die Verfolger, zu denen auch Herrmann zählt, haben hingegen mit schwierigen und wechselhaften Wetterbedingungen zu kämpfen. Nicolas Lunven, Herrmanns ehemaliger Navigator, erläuterte die Situation im NDR-Bericht vom 21.12.2024: "Hohes Tempo riskiert Schäden, langsames Segeln kostet wertvolle Zeit."

Herrmann zeigte sich laut NDR (20.12.2024) zuversichtlich, dass seine Yacht, die "Malizia - Seaexplorer", für diese harten Bedingungen ausgelegt sei. Er hofft, Kap Hoorn in etwa einer Woche zu erreichen und damit den Weg in wärmere Gewässer einzuschlagen.

Die Kenterung verdeutlicht die extremen Anforderungen der Vendée Globe, die als eines der härtesten Segelrennen der Welt gilt und den Teilnehmern physisch und psychisch alles abverlangt. Der Deutsche Segler-Verband (DSV) berichtete am 28.01.2021 über Herrmanns erfolgreiche Teilnahme an der Vendée Globe 2020/21, die er als erster Deutscher überhaupt beendete. Auch damals hatte er mit Schwierigkeiten zu kämpfen, darunter eine Kollision mit einem Fischtrawler kurz vor dem Ziel.

Quellen:

- Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/vendee-globe-warum-segler-boris-herrmann-kenterte-und-wie-es-weiterging-110191174.html

- ZDF: https://www.zdf.de/nachrichten/sport/boris-herrmann-vendee-globe-gekentert-100.html

- Süddeutsche Zeitung (SZ): https://www.sueddeutsche.de/sport/segeln-vendee-globe-boris-herrmann-gekentert-li.3171369

- NDR: https://www.ndr.de/sport/mehr_sport/News-Blog-Vendee-Globe-Herrmann-und-Bestaven-Bug-an-Bug,segeln1702.html

- Sportschau (NDR): https://www.sportschau.de/regional/ndr/ndr-news-blog-vende-globe-herrmann-und-bestaven-bug-an-bug-100.html

- Deutscher Segler-Verband (DSV): https://www.dsv.org/nachrichten/allgemein/2021/01/boris-hermann-ich-bin-der-jaeger-die-anderen-die-gejagten/

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