Der Einfluss von Donald Trump auf den Euro-Wechselkurs ist ein komplexes Thema, das seit seiner ersten Präsidentschaft die Finanzmärkte beschäftigt. Wie die FAZ im Februar 2025 berichtete, reagierte der Dollar-Kurs nicht auf alle Ankündigungen Trumps gleichermaßen. Während beispielsweise Pläne für eine Inspektion von Fort Knox den Greenback kalt ließen, führten Zollankündigungen gegenüber Mexiko, Kanada und der EU zu deutlichen Reaktionen.
Schon im Vorfeld der US-Wahl 2024 rechneten die Finanzmärkte laut FAZ mit einem möglichen Trump-Sieg und preisten diesen allmählich ein. Christian Apelt, Devisenmarktexperte der Helaba, bestätigte dies in einem Bericht der FAZ und betonte, dass der Dollar seit Trumps Wahlsieg im November 2024 gegenüber dem Euro um etwa fünf Prozent zugelegt habe, seit Ende September sogar um rund sieben Prozent. Die Tagesschau berichtete am 22. Oktober 2024 über eine Warnung von Goldman Sachs vor einem möglichen Kursrutsch des Euros im Falle eines Trump-Sieges, sogar unter die Parität zum Dollar. Als Begründung wurden Trumps Zollpläne angeführt, die laut Goldman Sachs Analyst Michael Cahill, die US-Produktion wiederbeleben und ausländische Hersteller dazu bewegen sollen, ihre Autos in den USA zu bauen.
Mehrere Faktoren beeinflussen das Wechselkursverhältnis zwischen Währungen. Langfristig spielen Kaufkraftparitäten eine Rolle, während kurzfristig Zinsparitäten und überschießende Wechselkurse von Bedeutung sind. Laut FAZ wirken auf den Dollar-Euro-Kurs vielfältige Faktoren ein: die Geldpolitik in beiden Währungsräumen, die Inflationsentwicklung, die Konjunktur und das jeweilige Anlegervertrauen. Nach der Wahl standen die möglichen Auswirkungen der US-Politik auf Inflation und Konjunktur im Vordergrund, was den Dollar stärkte. Hinzu kamen Sorgen, dass Zölle die Wirtschaftsflaute im Euroraum verschärfen könnten. Auch die EZB äußerte sich vermehrt zu diesem Thema.
Trumps Politik mit Zöllen, Steuersenkungen und weniger Migration gilt laut Christian Apelt tendenziell als inflationär. Daher seien die Zinssenkungserwartungen in den USA zurückgegangen, während die Konjunkturdaten eher positiv ausfielen. "Damit nahm der US-Renditevorteil gegenüber dem Euro zu, was dem Dollar Aufschwung verlieh", so Apelt in der FAZ. Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank, argumentierte im Ideen Magazin im Dezember 2024, dass höhere Zölle die US-Inflation steigen lassen und den Dollar aufwerten könnten, solange die Fed die Leitzinsen stärker erhöht als die Inflation steigt. Er äußerte jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Fed unter Trump.
Wie Finanzen.net am 6. November 2024 berichtete, fiel der Euro nach Trumps Wahlsieg auf ein Viermonatstief. Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, kommentierte, dass niedrigere Steuersätze und höhere Zölle Auswirkungen auf die US-Geldpolitik hätten und die Fed von geplanten Zinssenkungen abbringen könnten, was den Dollar stützen würde. Euronews berichtete am 4. November 2024 ebenfalls über die Möglichkeit einer Euro-Dollar-Parität unter Trump und führte die von Trump vorgeschlagenen Zölle auf ausländische Waren als Hauptgrund an. Diese Zölle könnten laut Experten die Verbraucherkosten in den USA erhöhen und die Fed zu Zinssatzanhebungen veranlassen, was wiederum den Dollar stärken und den Euro schwächen könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Einfluss von Donald Trump auf den Euro-Wechselkurs von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter seine Handelspolitik, die Reaktion der Fed und die Entwicklung der Konjunktur. Die Prognosen für die zukünftige Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses bleiben aufgrund der politischen und wirtschaftlichen Unsicherheiten komplex.
Verwendete Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/finanzen/schwaecht-donald-trump-unseren-euro-noch-weiter-110327245.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/trump-euro-kurssturz-dollar-100.html
https://www.finanzen.net/nachricht/devisen/us-wahlen-im-fokus-darum-faellt-der-eurokurs-nach-trump-wahlsieg-auf-viermonatstief-13983250
https://de.euronews.com/my-europe/2024/11/04/usa-wahlkampf-euro-dollar-paritat-unter-trump
