Seltene Erden und die Ukraine: Ein Überblick

Der Zugriff auf Seltene Erden und andere kritische Rohstoffe in der Ukraine ist Gegenstand von Diskussionen und Abkommen, insbesondere zwischen der Ukraine und den USA. Wie die Tagesschau am 26.02.2025 berichtete, haben beide Länder ein Rohstoffabkommen vereinbart, dessen Details jedoch noch nicht vollständig öffentlich sind. Der ukrainische Präsident Selenskyj bestätigte die Einigung, betonte aber, dass das Abkommen vom ukrainischen Parlament ratifiziert werden müsse. Ein früherer Entwurf, der die Ukraine zur Lieferung von Rohstoffen im Wert von 500 Milliarden Dollar verpflichtet hätte, wurde von Selenskyj abgelehnt, wie die Tagesschau ebenfalls berichtete. Stattdessen wird nun ein gemeinsam verwalteter Fonds für den Wiederaufbau der Ukraine diskutiert, in den die Ukraine 50 Prozent der künftigen Erlöse aus Rohstoffen einzahlen soll. Neben Seltenen Erden sind auch Öl und Gas Teil des Abkommens. Die Frage nach Sicherheitsgarantien für die Ukraine ist weiterhin offen. Die Motivation der USA für dieses Abkommen liegt im strategischen Interesse an den Rohstoffen der Ukraine. Wie die Tagesschau ausführte, will US-Präsident Trump die heimische Industrie stärken und den Zugriff auf Rohstoffe sichern. Ein Abkommen mit der Ukraine könnte den USA ein Vorkaufsrecht oder günstigere Preise für die Rohstoffe sichern. Der Wirtschaftsexperte Jürgen Matthes vom Institut der Deutschen Wirtschaft sieht dies kritisch und bezeichnet es als „eigennützig“ und eine Form von Protektionismus. Die Ukraine verfügt über bedeutende Vorkommen an verschiedenen Rohstoffen, darunter auch Seltene Erden. Laut der FAZ vom 28.02.2025 ranken sich um die Seltenen Erden in der Ukraine jedoch einige Mythen. Während US-Präsident Trump von großen Vorkommen sprach, gibt es laut FAZ keine kommerziell betriebenen Minen für Seltene Erden in der Ukraine. Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 28.02.2025 über die Unsicherheit bezüglich der tatsächlichen Mengen an Seltenen Erden im Land und zitierte den Geologen Harald Elsner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Das ZDF berichtete bereits am 02.09.2023 über die Rohstoffvorkommen in der Ukraine und bezifferte den Wert der Reserven auf rund 6,7 Milliarden Euro, darunter Lithium, Kobalt, Titan und Seltene Erden. Ein großer Teil dieser Vorkommen befindet sich jedoch in Gebieten, die von Russland kontrolliert werden, was die Förderung und den Zugriff erschwert. Die EU hatte ebenfalls Interesse an den Rohstoffen der Ukraine bekundet und vor dem Krieg ein strategisches Abkommen zur Gewinnung und Verarbeitung von kritischen Rohstoffen geschlossen, wie das ZDF berichtete. Der Krieg hat diese Pläne jedoch durchkreuzt.

Verwendete Quellen:

• https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/technik/seltene-erden-in-der-ukraine-fehlanzeige-110328689.html
• https://www.sueddeutsche.de/wissen/deal-trump-ukraine-seltene-erden-rohstoffe-experte-li.3210540
• https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/usa-ukraine-abkommen-faq-100.html
• https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/rohstoff-seltene-erden-ukraine-krieg-russland-100.html