22.12.2024
Sicherheitskonzept für Münchner Weihnachtsmärkte angepasst

Verstärkte Polizeipräsenz auf Münchner Weihnachtsmärkten nach Anschlag in Magdeburg

Als Reaktion auf den Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat die Münchner Polizei ihre Sicherheitsmaßnahmen erhöht. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, ist die Polizeipräsenz auf und in der Umgebung der größeren Weihnachtsmärkte im Stadtgebiet, insbesondere in der Innenstadt, deutlich verstärkt worden. Ein Polizeisprecher erklärte gegenüber der SZ, dass es trotz des Anschlags in Magdeburg keine konkreten Hinweise auf eine erhöhte Gefahrenlage für München gebe. Diese Aussage bestätigte laut SZ auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Die erhöhte Polizeipräsenz soll den Besuchern der Weihnachtsmärkte ein Sicherheitsgefühl vermitteln. Neben Beamten des Polizeipräsidiums München sind auch Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei, der Einsatzhundertschaften und der Taschendiebfahndung im Einsatz. Auf den Zufahrtswegen, besonders zum Marienplatz, sind Einsatzfahrzeuge positioniert.

Die SZ berichtet weiter, dass es bereits vor dem Anschlag in Magdeburg vereinzelte Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen auf den Münchner Weihnachtsmärkten gegeben hatte. Ein Leserbriefschreiber der SZ kritisierte die Platzierung von Sicherheitssperren. Wie in den Vorjahren hatte das Kreisverwaltungsreferat an neuralgischen Punkten Hindernisse wie Betonelemente, Pflanzkübel und technische Sicherungen aufstellen lassen. Polizeipräsidium München und Branddirektion waren in die Planungen einbezogen. Zusätzlich wurde ein privater Sicherheitsdienst beauftragt.

Schon vor dem Anschlag hatte die Polizei auf die bewährte Videoüberwachung am Marienplatz und in der Fußgängerzone hingewiesen. Aktuell sind 17 Kameras an verschiedenen Standorten installiert. Eine weitere Maßnahme ist das Verbot von Messern und anderen gefährlichen Gegenständen auf den Weihnachtsmärkten. Die Polizei kontrolliert die Einhaltung des Verbots durch Taschen- und Personenkontrollen. Das Messerverbot gilt auch an einigen S-Bahn-Stationen, darunter Hauptbahnhof, Marienplatz und Karlsplatz (Ostbahnhof und Pasing).

Viele Münchner reagierten mit Bestürzung und Trauer auf den Anschlag in Magdeburg. In den sozialen Medien wurden Parallelen zum Terroranschlag am OEZ im Juli 2016 gezogen. Wie die Tagesschau berichtet, haben auch andere Bundesländer und Kommunen ihre Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten verstärkt. Der Deutsche Städtetag betonte, dass die Städte Terrorwarnungen ernst nehmen und die Sicherheitsmaßnahmen regelmäßig anpassen. Die Gewerkschaft der Polizei forderte laut Tagesschau einen stärkeren Schutz von Veranstaltungen, unter anderem durch mehr Polizeipräsenz und Zufahrtsperren.

Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtete, dass Ministerpräsident Söder und Innenminister Herrmann die Polizeipräsenz auf bayerischen Weihnachtsmärkten verstärken wollen. Herrmann betonte, es gebe keine absolute Sicherheitsgarantie, aber man müsse aus dem Vorfall in Magdeburg lernen. Der Deutsche Schaustellerbund sprach sich laut NDR gegen eine pauschale Absage von Weihnachtsmärkten aus.

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