Proteste syrischer Christen nach Verbrennung eines Weihnachtsbaumes
In Sukailabija, einer mehrheitlich christlich-orthodoxen Stadt nahe Hama, kam es an Heiligabend zu Protesten in und um Damaskus, nachdem ein Weihnachtsbaum verbrannt worden war. Demonstranten zogen laut FAZ durch die Straßen der Hauptstadt zum Sitz des orthodoxen Patriarchats in Bab Tscharki. Sie skandierten Parolen wie „Wir fordern die Rechte der Christen“ und trugen Holzkreuze und die syrische Unabhängigkeitsfahne. Ein Demonstrant äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass es „unter dem Deckmantel von Einzelfällen“ viel „Ungerechtigkeit gegen die Christen“ gebe und fügte hinzu: „Wenn wir unseren christlichen Glauben in unserem Land nicht so leben dürfen, wie wir es früher konnten, dann haben wir hier keinen Platz mehr.“ Auslöser der Proteste war ein in sozialen Medien zirkulierendes Video, das vermummte Kämpfer zeigt, die den Weihnachtsbaum anzünden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte identifizierte die Täter als ausländische Kämpfer der Dschihadistengruppe Ansar al-Tawhid. Ein weiteres Video zeigt einen religiösen Vertreter der HTS-Miliz, der den Einwohnern versichert, die Täter seien keine Syrer und würden bestraft. Er versprach auch, den Baum wieder aufzustellen und zu beleuchten.
Weitere Entwicklungen im Nahen Osten
Das israelische Parlament hat den Ausnahmezustand um ein weiteres Jahr verlängert (Tagesschau). Israelische Soldaten töteten bei einer Razzia in einem Flüchtlingslager nahe Tulkarm im besetzten Westjordanland einen Palästinenser. Das israelische Militär bezeichnete den Einsatz als „Anti-Terror-Einsatz“, bei dem 18 Personen festgenommen wurden. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtete hingegen, der Mann sei durch Schüsse von Scharfschützen gestorben, die auf ihn und die Besatzung eines Rettungswagens gefeuert hätten (Tagesschau). Ein niederländisches Gericht verurteilte fünf Männer wegen gewaltsamer Übergriffe auf israelische Fußballfans in Amsterdam. Die Männer wurden unter anderem für schuldig befunden, Anhänger des israelischen Fußballvereins Maccabi Tel Aviv angegriffen und getreten zu haben (Tagesschau).
Der Iran hat den Flugverkehr nach Syrien bis Ende Januar eingestellt. Der Leiter der iranischen Zivilluftfahrtbehörde begründete dies mit fehlenden Genehmigungen (Tagesschau). In Bethlehem herrscht aufgrund des anhaltenden Konflikts im Gazastreifen eine gedämpfte Weihnachtsstimmung. Die Menschen in Bethlehem fragen sich, wie sie Weihnachten feiern können, während im Gazastreifen Menschen getötet werden und hungern (ARD-Reporterin Sophie von der Tann).
Über 25.000 Syrer sind in den letzten zwei Wochen aus der Türkei nach Syrien zurückgekehrt. Das ist ein siebenfacher Anstieg im Vergleich zu den durchschnittlichen Rückkehrerzahlen seit 2017. Die Türkei hat die meisten syrischen Flüchtlinge weltweit aufgenommen, doch die zunehmende flüchtlingsfeindliche Stimmung und der Wunsch von Regierung und Opposition nach einer Reduzierung der Flüchtlingszahlen führen zu verstärkten Rückreisen (FAZ).
Die neuen Machthaber in Syrien haben laut eigenen Angaben eine Vereinbarung mit allen bewaffneten Gruppen über deren Auflösung und Integration in die regulären Streitkräfte getroffen.
Quellen:
- https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-zu-nahost-syrien-christen-protestieren-in-syrien-gegen-verbrennung-von-weihnachtsbaum-faz-19972506.html
- https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-dienstag-214.html
- https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-montag-220.html
- https://www.spiegel.de/schlagzeilen/
- https://www.faz.net/sitemap-politik-artikel-44.xml
- https://seniorenbeirat-grossbeeren.de/naechste-tagung
- https://www.kirche-hamburg.de/nachrichten/details/protest-gegen-christenverfolgung-in-nahost/iframe.html
- https://www.faz.net/aktuell/politik/meloni-will-weitherhin-italienische-fluechtlingslager-in-albanien-110194087.html