Der Münchener Technologiekonzern Siemens baut sein Softwaregeschäft mit einer milliardenschweren Übernahme aus. Wie Siemens mitteilte, wird das US-amerikanische Unternehmen Altair Engineering Inc. für rund 10 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa 9,2 Milliarden Euro) übernommen. Die Aktionäre von Altair sollen pro Anteil 113 US-Dollar erhalten, wie aus einer von Siemens unterzeichneten Vereinbarung hervorgeht. Die Zeit berichtete ebenfalls über die Übernahme.
Altair Engineering ist Anbieter von Industriesoftware für Unternehmen in verschiedenen Branchen, darunter Luftfahrt, Automobil, Energie und Finanzdienstleistungen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Alltag wird ein steigender Bedarf an solcher Software erwartet.
Siemens-Chef Roland Busch bezeichnete die Übernahme als "bedeutenden Meilenstein" für den Konzern. "Die Kombination der Kompetenzen von Altair in Simulation, Hochleistungsrechnen, Datenwissenschaft und künstlicher Intelligenz mit Siemens Xcelerator schafft das weltweit umfassendste KI-gestützte Design- und Simulationsportfolio", so Busch. Wie die BörsenNEWS.de berichtet, stärkt Siemens mit dieser Übernahme seine Position im Software-Bereich.
Die letzte Übernahme von Siemens in ähnlicher Größenordnung war der Kauf von Dresser-Rand im Jahr 2015 für 7,6 Milliarden Dollar inklusive Schulden. Die Übernahme des Krebsspezialisten Varian durch Siemens Healthineers für 16,4 Milliarden Dollar im selben Jahr übertraf diese Summe zwar, doch war Siemens Healthineers nach dem Börsengang nur noch eine Mehrheitsbeteiligung von Siemens. Der Tagesspiegel ordnet die Übernahme in die Reihe der größten Akquisitionen von Siemens ein.
Nach dem Börsengang von Healthineers und der Abspaltung des Energietechnikkonzerns Siemens Energy konzentriert sich Siemens verstärkt auf das Digitalisierungsgeschäft und trennt sich von Randbereichen. Erst kürzlich wurde der Verkauf von Innomotics, dem Geschäft mit Elektromotoren und großen Antrieben mit rund 15.000 Beschäftigten, für rund 3,5 Milliarden Euro abgeschlossen. Wie MarketScreener berichtet, unterstreicht die Übernahme von Altair die strategische Ausrichtung von Siemens auf den Softwaremarkt.
Der Abschluss der Übernahme von Altair Engineering, einem Unternehmen mit rund 3.500 Mitarbeitern, wird für die zweite Hälfte des Jahres 2025 erwartet. manager magazin hatte bereits zuvor über die Übernahmepläne von Siemens berichtet.
Die Mitteldeutsche Zeitung und die Rheinische Post berichteten zwar zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels noch nicht explizit über die Altair-Übernahme, bieten aber regelmäßig Wirtschaftsnachrichten und könnten in Kürze ebenfalls darüber berichten. Die Münstersche Zeitung fokussiert sich auf regionale Wirtschaftsthemen und könnte die Auswirkungen der Übernahme auf den Standort Deutschland beleuchten.
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