September 18, 2024
Stuttgart kämpft tapfer, doch Madrid setzt sich durch

1:3 bei Real Madrid: Rüdiger verdirbt Stuttgarter Stimmung

Der VfB Stuttgart hat am Dienstagabend beim Champions-League-Auftakt gegen Real Madrid eine knappe 1:3-Niederlage hinnehmen müssen. Die Partie im legendären Estadio Santiago Bernabéu bot den Zuschauern ein spannendes Duell, in dem die Stuttgarter phasenweise stark auftraten, jedoch letztlich nicht die erhofften Punkte mitnehmen konnten.

Die Stuttgarter Spieler standen nach dem Spiel bedrückt am Mittelkreis, während die mitgereisten Fans trotz der Niederlage ihren Mut und Einsatz in Form von Applaus honorierten. Trainer Sebastian Hoeneß äußerte sich nach dem Spiel enttäuscht, betonte jedoch die couragierte Leistung seiner Mannschaft. „Darauf können wir stolz sein. Nur das Gefühl wird sich erst später einstellen“, sagte er in einem Interview mit Prime Video. Hoeneß beschrieb das Spiel als „typisch Real-Madrid-Spiel“ und wies darauf hin, dass seine Spieler den Titelverteidiger phasenweise unter Druck gesetzt hatten.

Der entscheidende Moment des Spiels kam in der 83. Minute, als der ehemalige Stuttgarter Antonio Rüdiger per Kopf das 2:1 für Real Madrid erzielte. Dies war ein schwerer Schlag für die Stuttgarter, die zuvor durch einen Treffer von Deniz Undav in der 68. Minute den Ausgleich erzielt hatten. Der Stürmer hatte nach der Führung von Kylian Mbappé, der in der 46. Minute das 1:0 für Real erzielte, für Hoffnung gesorgt. Endrick machte mit einem weiteren Treffer in der Nachspielzeit (90.+5) den Deckel auf die Partie.

In der ersten Halbzeit hatten die Stuttgarter Glück, als der türkische Schiedsrichter Halil Umut Meler einen Elfmeter nach Videobeweis zurücknahm. Maximilian Mittelstädt hatte Rüdiger im Strafraum nur minimal berührt, was die Entscheidung des Schiedsrichters beeinflusste.

Die rund 4.000 VfB-Fans, die über das offizielle Kartenkontingent ins Stadion gelangt waren, zeigten sich trotz der Niederlage zufrieden mit der Leistung ihrer Mannschaft. Schätzungen zufolge waren bis zu 15.000 Stuttgarter Anhänger in Madrid unterwegs, um das Spiel in Bars und Restaurants zu verfolgen.

Historisches Comeback nach 14 Jahren

Der VfB Stuttgart feierte mit diesem Spiel ein historisches Comeback in der Champions League nach 14 Jahren und 184 Tagen. Laut dem Datenanbieter Opta ist dies die längste Zeitspanne eines deutschen Clubs zwischen zwei Champions-League-Spielen. Am zweiten Spieltag wird der VfB in zwei Wochen den tschechischen Meister Sparta Prag empfangen.

Vor dem Anpfiff äußerte sich der VfB-Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle optimistisch: „Es kommt uns alles etwas spanisch vor, aber es ist real.“ Mittelstädt betonte, dass die Mannschaft nicht nur als „nette Gäste“ nach Madrid gereist sei. Hoeneß, der Real Madrid im Vorfeld als „Mythos“ bezeichnet hatte, stellte klar: „Wir haben den Anspruch, zu zeigen, warum wir hierher gekommen sind.“

In der Startelf verzichtete Hoeneß auf Mittelstürmer Ermedin Demirovic, der am Wochenende beim 3:1-Auswärtssieg gegen Borussia Mönchengladbach doppelt getroffen hatte. Stattdessen kam Chris Führich ins Team, der gleich zu Beginn der Partie die erste Chance durch Jamie Leweling einleitete.

Die Stuttgarter hatten in der ersten Halbzeit mehrere gute Möglichkeiten, konnten jedoch nicht in Führung gehen. Enzo Millot vergab gleich zweimal die Chance zur Führung, während Real-Torwart Thibaut Courtois einige Male gefordert wurde. Ein abgefälschter Schuss von Undav landete an der Latte, was die Stuttgarter Hoffnungen weiter befeuerte.

Schock nach dem Seitenwechsel

Die zweite Halbzeit begann mit einem Schock für die Stuttgarter. Nach einem Missverständnis in der Abwehr nutzte Rodrygo die Gelegenheit, um Mbappé zu bedienen, der das 1:0 erzielte. Doch der VfB ließ sich nicht entmutigen und antwortete prompt mit dem Ausgleich durch Undav, der einen Kopfball im Netz versenkte.

Nach dem Ausgleich drängte der VfB weiter, doch die Chancenverwertung blieb ein Problem. Courtois konnte gegen Leweling parieren, während Rüdiger in der 83. Minute für die Entscheidung sorgte. Mit dem 2:1 war der VfB gezwungen, offensiver zu agieren, was Real Madrid in der Nachspielzeit die Möglichkeit gab, durch Endrick den Endstand von 3:1 zu erzielen.

Insgesamt zeigte der VfB Stuttgart eine mutige Leistung, die jedoch nicht mit Punkten belohnt wurde. Trotz der Niederlage bleibt die Hoffnung auf eine erfolgreiche Champions-League-Saison bestehen, insbesondere mit dem bevorstehenden Spiel gegen Sparta Prag.

Die Begegnung zwischen dem VfB Stuttgart und Real Madrid wird als weiterer Schritt in der Entwicklung des Vereins in der europäischen Fußballszene angesehen. Die Spieler und Fans blicken optimistisch in die Zukunft und hoffen, dass sich die harte Arbeit bald auszahlen wird.

Quellen: dpa, FAZ.NET

Weitere
Artikel