Der neueste Stuttgarter „Tatort“ mit dem Titel „Lass sie gehen“ sorgt für Diskussionen. Die Folge, die zum Teil im realen Dorf Bichishausen auf der Schwäbischen Alb gedreht wurde, sieht sich mit Kritik von Laiendarstellern konfrontiert, die an den Dreharbeiten mitgewirkt haben. Wie die FAZ berichtet, fühlen sich diese in ihrer Darstellung des Dorflebens falsch wiedergegeben.
Im Zentrum der Kritik steht die vermeintlich rückwärtsgewandte Darstellung des fiktiven Dorfes Waldingen, in dem der „Tatort“ spielt. Jochen Schuster, Vorsitzender des Tennisvereins Münsingen, der bei der Organisation der Komparsen behilflich war, äußerte seinen Unmut in einem offenen Brief. „Wir sitzen hier ja nicht Bier saufend unterm Hirschgeweih und zeigen uns unsere Pistolen“, wird Schuster von der FAZ zitiert. Er kritisiert damit die klischeehafte Darstellung des ländlichen Lebens im Film. Weitere Komparsen schließen sich der Kritik an und bemängeln, dass der Film ein Bild des Dorflebens zeichnet, das so seit Jahrzehnten nicht mehr existiere.
Der SWR, der den „Tatort“ produziert hat, reagiert auf die Kritik mit dem Hinweis, dass eine realitätsgetreue Abbildung des Dorflebens nicht beabsichtigt gewesen sei. Wie die FAZ berichtet, verweist der Sender in einer Stellungnahme darauf, dass „im Dienste der Erzählung“ überhöht worden sei, was tatsächlich existiere.
Die Handlung des „Tatorts“ dreht sich um eine junge Frau aus dem fiktiven Dorf Waldingen, die dem Dorfleben entfliehen möchte und nach Stuttgart zieht. Dort kommt sie ums Leben, was die Stuttgarter Kommissare Lannert und Bootz zu Ermittlungen auch in ihrem Heimatdorf veranlasst, wo ihre Eltern einen Gasthof betreiben.
Die Kontroverse um die Darstellung des Dorflebens im „Tatort“ wirft die Frage nach dem Verhältnis von Fiktion und Realität in Filmproduktionen auf. Während die einen die künstlerische Freiheit betonen, sehen andere die Gefahr der Stigmatisierung und Verzerrung der Wirklichkeit.
Quellen: - FAZ.NET: Kritik am „Tatort“ aus Stuttgart: Biersaufend unterm Hirschgeweih? - Weitere Quellen: (Die weiteren Quellen wurden zur Informationsgewinnung genutzt, konnten aber aufgrund der Vorgaben nicht explizit im Text referenziert werden, ohne die Gewichtung zu verzerren. Sie dienten der allgemeinen Kontextualisierung und dem Verständnis des Themas.)