Im brasilianischen Rio de Janeiro hat der zweitägige G20-Gipfel begonnen. Wie die tagesschau berichtet, treffen sich dort die Staats- und Regierungschefs der führenden Wirtschaftsmächte. Bereits im Vorfeld gab es Unstimmigkeiten bezüglich einer gemeinsamen Abschlusserklärung. Der Gipfel findet im Schatten des andauernden Krieges in der Ukraine und der globalen Klimakrise statt.
Wie ZEIT ONLINE berichtet, will der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva den Ukraine-Krieg nicht zum offiziellen Gipfelthema machen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wurde daher nicht eingeladen. Russland wird, wie bereits von der tagesschau und dem Deutschlandfunk gemeldet, durch Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Der russische Präsident Wladimir Putin bleibt dem Treffen fern. Eines der zentralen Themen des Gipfels ist der Kampf gegen Armut. Lula da Silva will eine "Globale Allianz gegen Hunger und Armut" ins Leben rufen. Wie regionalHeute.de berichtet, wurde diese Allianz bereits am ersten Tag des Gipfels lanciert.
Ein weiteres wichtiges Thema ist der Klimawandel. Wie die ZEIT berichtet, hofft Gastgeber Lula da Silva auf ein starkes Signal der G20 in Richtung der parallel stattfindenden Weltklimakonferenz COP29 in Baku. Die Verhandlungen dort gestalten sich laut ZEIT ONLINE schwierig, insbesondere da Argentiniens Präsident Javier Milei den menschengemachten Klimawandel nicht anerkennt. UN-Generalsekretär António Guterres appellierte an die G20-Staaten, bei der COP29 eine Führungsrolle zu übernehmen, da sie für 80 Prozent der weltweiten Emissionen verantwortlich seien (ZEIT ONLINE).
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nimmt für Deutschland am Gipfel teil. Wie ZEIT ONLINE berichtet, plant er Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping über den Ukraine-Krieg. Auch der britische Premierminister Keir Starmer will mit Xi sprechen (ZEIT ONLINE). Scholz verteidigte laut taz sein kürzlich geführtes Telefonat mit Putin, das erste seit fast zwei Jahren. Er betonte die Notwendigkeit des Dialogs, auch wenn sich Putins Ansichten zum Krieg nicht geändert hätten. Wie ProSieben in seinem Livestream zum Gipfelbeginn berichtete, stehen am ersten Tag der Kampf gegen Armut und die Reform internationaler Institutionen auf der Agenda.
Die taz analysiert den Gipfel als Wendepunkt. Während beim G20-Gipfel in Bali vor zwei Jahren der Krieg noch scharf verurteilt wurde, ist die Lage nun komplizierter. Es sei fraglich, ob das Thema Ukraine überhaupt in die Abschlusserklärung aufgenommen werde. Die Erwartungen an den Gipfel seien gering, so die taz.
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