September 9, 2024
Tennis im Fokus: Wohlstand, Herausforderungen und der Traum vom Erfolg

Tennis und Geld: Die US Open und der Aufmarsch von Millionärs-Sprösslingen

Die US Open, eines der prestigeträchtigsten Tennis-Turniere der Welt, ziehen nicht nur die besten Spielerinnen und Spieler an, sondern auch ein Publikum, das oft aus den oberen Schichten der Gesellschaft stammt. In diesem Jahr hat sich erneut gezeigt, dass hinter vielen erfolgreichen Karrieren im Tennis nicht nur Talent, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel stehen. Die Auftritte von Spielern wie Taylor Fritz, Jessica Pegula und Emma Navarro verdeutlichen, wie eng Tennis und Geld miteinander verwoben sind.

Erfolgreiche Spieler und ihre wohlhabenden Hintergründe

Bei den diesjährigen US Open sorgten drei amerikanische Sportler für Aufsehen: Taylor Fritz, Jessica Pegula und Emma Navarro. Während Fritz im Viertelfinale gegen den Italiener Jannik Sinner unterlag, kämpfte Pegula sich bis ins Finale, wo sie der Weißrussin Aryna Sabalenka gegenüberstand. Navarro hingegen schickte die vielversprechende Coco Gauff aus dem Turnier. Alle drei Athleten haben eines gemeinsam: Sie stammen aus wohlhabenden Familien.

Die finanzielle Unterstützung, die sie erhalten haben, ist nicht zu unterschätzen. Taylor Fritz ist ein Nachkomme der May-Familie, die mit Warenhäusern in den USA ein Vermögen erworben hat. Seine Eltern waren beide Tennisprofis, was ihm den Zugang zu einer erstklassigen Ausbildung und den besten Trainingsbedingungen ermöglichte. Fritz wuchs in Rancho Santa Fe, einem wohlhabenden Viertel in San Diego, auf, wo er in einer Villa mit eigenem Tennisplatz lebte.

Jessica Pegula ist die Tochter von Terrence Pegula, einem Milliardär, der unter anderem die NFL-Mannschaft Buffalo Bills und die NHL-Mannschaft Buffalo Sabres besitzt. Mit einem geschätzten Vermögen von sieben Milliarden Dollar hat ihr Vater in der Öl- und Gasindustrie während des Fracking-Booms ein großes Vermögen angehäuft. Trotz ihres wohlhabenden Hintergrunds hat Pegula immer wieder betont, dass sie sich ihren Erfolg hart erarbeiten musste und nicht auf den Lorbeeren ihrer Familie ausruht.

Emma Navarro stammt ebenfalls aus einer wohlhabenden Familie. Ihr Vater, Ben Navarro, hat ein Vermögen von etwa 1,5 Milliarden Dollar aufgebaut, nachdem er in der Finanzbranche tätig war. Emma besuchte eine exklusive Mädchenschule, die für ihr Tennis-Programm bekannt ist, was ebenfalls auf die finanziellen Mittel ihrer Familie hinweist.

Die Rolle von Geld im Tennis

Tennis hatte schon immer den Ruf, ein Sport der Reichen zu sein. Die hohen Kosten für Training, Ausrüstung und Turniere machen es für viele talentierte Spieler schwierig, in die oberen Ränge aufzusteigen, wenn sie nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen. Die Mitgliedschaft in exklusiven Tennisclubs und der Zugang zu professionellen Trainern sind oft nur für die wohlhabenden Familien möglich. Dies führt dazu, dass viele talentierte Spieler aus weniger begünstigten Verhältnissen Schwierigkeiten haben, sich im Profisport zu etablieren.

Die Williams-Schwestern, Coco Gauff und Frances Tiafoe sind Beispiele für Spieler, die aus weniger wohlhabenden Verhältnissen stammen und es dennoch geschafft haben, im Tennis erfolgreich zu sein. Die Williams-Familie verließ Compton, ein Stadtteil von Los Angeles, der für seine Armut und Kriminalität bekannt ist, um in die Nähe einer Tennisakademie zu ziehen. Ihre Eltern setzten alles auf den Erfolg ihrer Töchter, was schließlich belohnt wurde.

Frances Tiafoe hingegen wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Sein Vater, der aus Sierra Leone geflüchtet war, fand Arbeit als Hausmeister in einem Tenniszentrum. Dort begann Tiafoe im Alter von vier Jahren mit dem Tennis. Sein Werdegang zeigt, dass es auch mit harter Arbeit und Unterstützung durch Trainer möglich ist, im Tennis erfolgreich zu sein, ohne aus einer reichen Familie zu stammen.

Die Herausforderungen für Spieler aus wohlhabenden Familien

Obwohl die finanziellen Mittel für viele Spieler von Vorteil sind, bringt der Druck, erfolgreich zu sein, auch Herausforderungen mit sich. Jessica Pegula sieht sich oft mit Vorurteilen konfrontiert, die ihr unterstellen, dass sie aufgrund ihres Reichtums keine echten Herausforderungen im Sport erlebt hat. Sie hat mehrfach betont, dass sie hart für ihren Erfolg gearbeitet hat und sich nicht auf die finanzielle Unterstützung ihrer Familie verlässt.

Pegula hat gesagt: „Das Ärgerlichste ist, dass die Leute denken, ich hätte einen Butler und würde mit einem Privatjet überall hinfliegen. So bin ich definitiv nicht.“ Diese Aussage zeigt, wie wichtig es für sie ist, als eigenständige Athletin wahrgenommen zu werden, unabhängig von ihrem familiären Hintergrund.

Fazit

Die US Open 2024 haben erneut die enge Verbindung zwischen Tennis und Geld aufgezeigt. Während Spieler wie Taylor Fritz, Jessica Pegula und Emma Navarro aus wohlhabenden Familien stammen und von finanziellen Ressourcen profitieren, gibt es auch Beispiele wie Frances Tiafoe, die zeigen, dass es auch andere Wege zum Erfolg gibt. Die Herausforderungen, die mit dem Druck des Erfolgs einhergehen, sind für alle Spieler, unabhängig von ihrem Hintergrund, präsent. Die Diskussion über Geld im Tennis wird weiterhin ein wichtiges Thema bleiben, da es sowohl Chancen als auch Herausforderungen für die Athleten mit sich bringt.

Quellen: FAZ.NET, Merkur.de, Bild.de, DW.com

Weitere
Artikel