Die tödliche Attacke auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt hat in Deutschland und international tiefe Bestürzung ausgelöst. Bundeskanzler Olaf Scholz sprach von „bangen Stunden“ und kündigte einen Besuch am Tatort an (Süddeutsche Zeitung). Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen. Bundesinnenministerin Nancy Faeser begleitet Scholz nach Magdeburg, um den Einsatzkräften Dank und Unterstützung bei den Ermittlungen zuzusichern. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zeigte sich betroffen und sprach von einer jäh zerstörten Vorfreude auf ein friedliches Weihnachtsfest.
Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bezeichnete die Tat als „Katastrophe für die Stadt Magdeburg, das Land und ganz Deutschland“ (Süddeutsche Zeitung). Er sprach von einer „furchtbaren Tragödie“ und kündigte Gespräche mit dem Kanzler an, um die Lage zu bewerten und notwendige Maßnahmen zu besprechen. Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris reagierte fassungslos und kündigte eine Gedenkfeier im Dom für die Opfer an. Sie betonte die Notwendigkeit einer angemessenen Trauerzeit und einer umfassenden Aufarbeitung des Geschehens. Die Stadt Magdeburg schloss in den darauffolgenden Tagen alle kulturellen Einrichtungen (MDR Sachsen-Anhalt).
Vizekanzler Robert Habeck sprach den Angehörigen sein Beileid aus und dankte den Rettungskräften. Er forderte eine schnelle und lückenlose Aufklärung der Hintergründe und betonte die Bedeutung der Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden. Ähnlich äußerte sich EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, die eine Aufklärung und konsequente Bestrafung der Gewalttat forderte. Auch international gab es zahlreiche Beileidsbekundungen, unter anderem von den Vereinten Nationen, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und Vertretern der US-Regierung (u.a. Süddeutsche Zeitung, Deutsche Welle). Saudi-Arabien, das Herkunftsland des mutmaßlichen Täters, verurteilte die Tat ebenfalls.
Rund 100 Feuerwehrleute und 50 Rettungskräfte waren im Einsatz, um die Verletzten zu versorgen (MDR Sachsen-Anhalt). Der mutmaßliche Täter, ein 50-jähriger Arzt aus Bernburg mit saudi-arabischen Wurzeln, wurde festgenommen. Nach bisherigen Erkenntnissen war er den Behörden nicht als Islamist bekannt. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus und ermittelt das Tatmotiv. Laut Spiegel soll der Mann in sozialen Medien Sympathien für die AfD geäußert und sich islamkritisch geäußert haben. WDR und NDR berichten, dass der Mann in der saudischen Exil-Community als Ansprechpartner für Asylsuchende galt und seit 2016 Asylstatus als politischer Flüchtling hatte.
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