18.12.2024
Tödliche Attacke in Schackendorf Vorgeschichte häuslicher Gewalt

In Schackendorf (Kreis Segeberg) wurde eine 51-jährige Frau erstochen, ihr 45-jähriger Lebensgefährte schwer verletzt. Der 52-jährige Ex-Partner der Frau steht unter dringendem Tatverdacht. Wie die "Zeit" am 18. Dezember 2024 berichtete, war der mutmaßliche Täter bereits polizeibekannt. Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) informierte den Innenausschuss des Landtags in Kiel über einen Vorfall häuslicher Gewalt im August 2024. Demnach drang der 52-Jährige in die Wohnung seiner ehemaligen Partnerin ein und traf dort auf deren Tochter und eine Freundin an. Er fesselte beide an Stühlen. Nach dem Eintreffen der Mutter schlug er dieser mit einer Metallstange auf Kopf und Hand. Im Anschluss soll er etwa eine Stunde lang mit ihr über die beendete Beziehung und ihre neue Partnerschaft gesprochen haben, bevor er die Wohnung verließ.

Bei Eintreffen der Polizei war der Tatverdächtige bereits verschwunden. Eine rechtsmedizinische Untersuchung der Frau zwei Tage später ergab keine schwerwiegenden Verletzungen. Laut Sütterlin-Waack sah die Polizei zunächst keine akute Gefahr. "Aus heutiger Sicht, mit dem Wissen, das wir jetzt haben, mag das falsch erscheinen", räumte die Innenministerin ein und betonte, die Beamten hätten nur auf Grundlage der ihnen damals vorliegenden Informationen handeln können. Der 45-jährige neue Partner der Frau wurde aufgesucht, da er im Gespräch mit seiner Partnerin Suizidgedanken geäußert hatte. Er wurde in eine psychiatrische Klinik eingewiesen und Ende September wieder entlassen. Ihm wurde ein Annäherungsverbot zu seiner Partnerin auferlegt. Die Klinik informierte die Polizei darüber, dass von dem 52-Jährigen keine Gefahr ausgehe.

Am 16. November kam es dann zu der tödlichen Attacke in Schackendorf. Der Ex-Partner soll die 51-Jährige und ihren neuen Partner vor ihrem Wohnhaus mit einem Messer angegriffen haben. Er flüchtete vom Tatort und stellte sich später der Polizei. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes, wie die "Süddeutsche Zeitung" am 18. Dezember 2024 berichtete. Oberstaatsanwalt Michael Bimler erklärte, nach der Vernehmung des verletzten Partners gehe man von einer heimtückischen Tat aus. Der NDR berichtete am 22. November 2024, dass der Tatverdächtige bereits im August in die Wohnung seiner Ex-Partnerin eingedrungen war, ihre Tochter und eine Freundin gefesselt und die Mutter mit einer Eisenstange attackiert hatte. Die Frau erwirkte daraufhin eine Gewaltschutzverfügung. Das Verfahren dazu war zum Tatzeitpunkt noch beim Amtsgericht Bad Segeberg anhängig.

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