Nach monatelangen Verhandlungen zwischen dem Betriebsrat des Ford-Werks in Saarlouis und dem US-amerikanischen Automobilhersteller steht nun eine Betriebsvereinbarung zur Einrichtung einer Transfergesellschaft. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/03/transfergesellschaft-fuer-ford-saarlouis-steht) berichtet, informierte Betriebsratsvorsitzender Markus Thal die Belegschaft in einer Betriebsversammlung über das Ergebnis. Laut der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sind alle Details mit der Agentur für Arbeit und dem Transferträger, der „10k Transfer GmbH“ aus Speyer, abgestimmt. Thal hob die Erfahrung der „10k Transfer GmbH“ und deren überzeugendes Konzept hervor.
Die Transfergesellschaft soll den Ford-Mitarbeitern vor allem den Weg zurück in ein neues Arbeitsverhältnis oder die Selbstständigkeit ebnen. Das Angebot umfasst neben individueller Beratung, Betreuung und Bewerbungstraining auch allgemeine und spezifische Qualifizierungsmaßnahmen sowie die aktive Vermittlung in den Arbeitsmarkt.
Gegenüber der dpa betonte Thal die Wichtigkeit der Vereinbarung als einen der letzten Schritte zur Umsetzung des im Februar vereinbarten Sozialplans. Seit Januar 2023 wurden über 20 Betriebsvereinbarungen geschlossen, um den Stellenabbau bei Ford in Saarlouis sozialverträglich zu gestalten und die verbleibenden 1.000 Arbeitsplätze zu sichern. Diese 1000 Mitarbeiter sollen laut Saarbrücker Zeitung (https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-wirtschaft/ford-saarlouis-betriebsrat-spricht-von-neuem-werk_aid-120790427) in einem neuen Teile- und Komponentenwerk auf einem Teil des bisherigen Ford-Geländes beschäftigt werden.
Ford hatte vor zweieinhalb Jahren das Aus für die Focus-Produktion in Saarlouis für 2025 bekannt gegeben. Nachdem die Suche nach einem Investor gescheitert war, verständigten sich Betriebsrat, IG Metall und Ford im Februar auf Regelungen für die Zukunft der 3.750 Beschäftigten. Diese sehen neben der Weiterbeschäftigung von 1.000 Mitarbeitern mit Kündigungsschutz bis Ende 2032 auch Abfindungen und Prämienzahlungen vor. Das Produktionsende des Ford Focus wurde von Mai auf Ende November 2025 verschoben.
Aktuell arbeiten noch 3.100 Mitarbeiter am Standort Saarlouis. Zwischen April und Juni verließen 700 Beschäftigte das Unternehmen mit einer Abfindung, weitere 380 werden laut Thal bis Ende Januar 2025 folgen. Die Transfergesellschaft soll ab dem 1. Dezember 2025 für 18 bzw. 24 Monate (für Mitarbeiter unter bzw. über 55 Jahren) ihre Arbeit aufnehmen. Die Mitarbeiter erhalten in dieser Zeit 80 Prozent ihres Nettogehalts. Zusätzlich gibt es Umzugskostenzuschüsse für Mitarbeiter, die eine neue Stelle in über 100 Kilometern Entfernung annehmen. Wie das manager magazin (https://www.manager-magazin.de/unternehmen/ford-verhandelt-weiter-ueber-transfergesellschaft-a-224b869c-d0b6-4b67-b232-e917d5cd470e) berichtet, verhandelt der Betriebsrat weiterhin über die Details der Transfergesellschaft und verschob eine geplante Betriebsversammlung, um das bestmögliche Ergebnis für die Belegschaft zu erreichen.