Die rasante Entwicklung der generativen KI stellt die Kreativbranche vor große Herausforderungen und wirft grundlegende Fragen zum Urheberrecht auf. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 26.11.2024 berichtete, bedroht die einfache Erstellung professionell anmutender Inhalte durch KI-Bild- und Textgeneratoren die Existenzgrundlage vieler Urheber. Die Angst vor sinkender Nachfrage nach menschlichen Künstlern, Fotografen, Autoren und Musikern sowie einer Aushöhlung des Urheberrechts wächst.
Ranga Yogeshwar, Wissenschaftsjournalist, bezeichnete die Nutzung von Trainingsdaten durch große Tech-Konzerne wie Microsoft, Apple, Google, Meta und Amazon als "größten Diebstahl in der Menschheitsgeschichte" (Augsburger Allgemeine, 14.05.2023). Seiner Kritik zufolge eignen sich diese Unternehmen menschliches Wissen in Form von Texten, Kunstwerken und Fotografien an, um ihre KI-Systeme zu trainieren, ohne die Urheberrechte ausreichend zu respektieren. Die Intransparenz der Datennutzung und die massenhafte Produktion KI-generierter Werke, die oft Plagiatscharakter haben, gefährden seiner Ansicht nach ganze Berufsgruppen.
Das Urheberrechtsproblem im Kontext von KI betrifft nicht nur Text und Bild, sondern auch die Musikbranche. Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtete am 02.02.2024 über den Fall eines CIA-Programmierers, der wegen der Weitergabe geheimer Dokumente an Wikileaks zu 40 Jahren Haft verurteilt wurde. Obwohl dieser Fall nicht direkt mit KI zusammenhängt, illustriert er die Anfälligkeit geistigen Eigentums im digitalen Zeitalter und die Notwendigkeit, Urheberrechte zu schützen.
Der Begriff "größter Diebstahl" lässt sich unterschiedlich interpretieren und bezieht sich nicht immer auf finanzielle Werte. Die Geschichte kennt viele spektakuläre Diebstähle, von Banküberfällen bis zu Cyberattacken. Der Bank Blog listet die größten Banküberfälle aller Zeiten auf und beschreibt Tathintergründe, Täter und Beute. Watson.ch präsentiert ebenfalls eine Liste spektakulärer Bankraube, darunter der Postzugraub von 1963 und der Postraub in Zürich 1997.
Als weiteres Beispiel für die Vielfältigkeit des Begriffs "Diebstahl" nennt Der Standard den Fall von Nordkorea, das tausende Volvo 144 aus Schweden importierte, ohne dafür zu bezahlen. Auch hier geht es nicht um geistiges Eigentum, sondern um materielle Güter.
Die Berner Zeitung berichtete am 19.07.2022 über einen der größten Diebstähle in Thun, bei dem über 800.000 Franken aus einer Baufirma gestohlen wurden. Dies verdeutlicht, dass Diebstahl in allen Größenordnungen vorkommt und die Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen betrifft.
Die Diskussion um KI und Urheberrecht ist komplex. Die rasante technologische Entwicklung erfordert eine Anpassung der Gesetze, um die Rechte der Kreativen zu schützen und einen fairen Umgang mit geistigem Eigentum im digitalen Zeitalter zu sichern.
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