Im ZDF-"heute journal" verteidigte Bundeskanzler Olaf Scholz sein zögerliches Vorgehen bei der erneuten Nominierung als SPD-Kanzlerkandidat nach dem Scheitern der Ampel-Koalition. Wie die F.A.Z. berichtet, erklärte Scholz, die Situation habe eine kurze Überlegungsphase erfordert, um das richtige Vorgehen zu bestimmen. Er unterstrich die Geschlossenheit der Partei im Hinblick auf den bevorstehenden Wahlkampf. Den Vorwurf, den Krieg in der Ukraine für Wahlkampfzwecke zu instrumentalisieren, wies Scholz laut F.A.Z. mit den Worten "Das ist peinlich" zurück. Er bekräftigte seine Haltung zum Einsatz von Marschflugkörpern und unterstrich die Notwendigkeit eines besonnenen Handelns.
Die F.A.Z. berichtet zudem über die Reaktion der Union auf den Vorschlag von Familienministerin Lisa Paus (Grüne), das Gewaltschutzgesetz noch in dieser Legislaturperiode zu verabschieden. Thorsten Frei, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, äußerte laut F.A.Z. Zweifel an dem "Schnellverfahren" und kritisierte die fehlenden Antworten bezüglich der Finanzierung und der Einbindung der Bundesländer. Angesichts der vorgezogenen Bundestagswahl plant auch die CDU, ihren Parteitag vorzuziehen, so die F.A.Z.
Björn Höcke, AfD-Landesvorsitzender in Thüringen, wird nicht für den Bundestag kandidieren. Wie "Stern" und ntv berichten, strebt stattdessen Stefan Möller, Höckes Co-Landesvorsitzender, ein Bundestagsmandat an. Möller bestätigte der Deutschen Presse-Agentur seine Ambitionen. Laut WELT will die CDU mit dem Slogan "Wieder nach vorne" in den Bundestagswahlkampf ziehen. CDU-Chef Friedrich Merz betonte in einem Video die Notwendigkeit eines politischen Wechsels.
Auch t-online berichtet, dass Björn Höcke nicht zur Bundestagswahl antreten wird. An seiner Stelle soll Stefan Möller für ein Mandat kandidieren. Höcke plane, die Landespartei umzustrukturieren und zukünftig als alleiniger Landesvorsitzender zu fungieren. Des Weiteren berichtet t-online, dass Markus Söder (CSU) Bedingungen für eine Koalition mit der SPD stellt, darunter eine "grundlegende Wende" in der Migrations- und Bürgergeldpolitik. Söder geht davon aus, dass die Kanzlerschaft von Olaf Scholz nach der Bundestagswahl endet.
Die ZDF-Nachrichten melden, dass Maximilian Krah, umstrittener AfD-Politiker, als Direktkandidat im Wahlkreis "Chemnitzer Umland" antreten will. Auch Björn Höcke werden Ambitionen auf ein Bundestagsmandat nachgesagt. Ein möglicher Einzug Höckes in den Bundestag könnte laut ZDF für die Bundessprecher Tino Chrupalla und Alice Weidel eine Gefahr darstellen. Auch Alexander Gauland, Ehrenvorsitzender der AfD, erwägt eine erneute Kandidatur, diesmal im Wahlkreis Chemnitz in Sachsen.
Der Spiegel berichtet über die AfD und ihre Positionen. Die ZEIT berichtet über Markus Söders ablehnende Haltung gegenüber einer Koalition mit den Grünen auf Bundesebene. Der Bayerische Rundfunk meldet, dass die SPD ihren Kanzlerkandidaten Scholz erst Ende Januar nominieren will. Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition fordert Bayerns Gesundheitsministerin, die Krankenhausreform vorerst zu stoppen.
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