Nach anfänglichen Herausforderungen meldet sich Boris Herrmann, Teilnehmer der Vendée Globe, mit wiedergewonnener Zuversicht zurück. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (F.A.Z.) berichtet, dass er mit Geschwindigkeiten von bis zu 30 Knoten Richtung Kapstadt segelt. Trotz seines Rückstands auf die Spitzengruppe um Charlie Dalin (Macif Santé Prévoyance) bewertet er die aktuellen Wind- und Wetterbedingungen positiv.
In einem am Abend des 15. Renntages veröffentlichten Videoupdate wirkt Herrmann optimistisch. Die hohen Geschwindigkeiten seiner Yacht, der Malizia-Seaexplorer, scheinen ihm neuen Auftrieb zu geben. Mit diesem Boot, das dank seiner Foils-Konstruktion für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt ist, hat Herrmann mit seinem Team bereits einen Geschwindigkeitsrekord aufgestellt. Wie die F.A.Z. berichtet, erreichten sie während der fünften Etappe des Ocean Race 2023 im Nordatlantik etwas über 641 Seemeilen in 24 Stunden und machten die Malizia-Seaexplorer damit zur schnellsten Einrumpfyacht der Welt.
„Es geht mir gut, obwohl ich nicht viel Schlaf bekommen habe“, zitiert die F.A.Z. den Segler aus seinem Videoupdate. Er habe Clarisse Crémer (L’Occitane en Provence) und Justine Mettraux (Teamwork – Team SNEF) einholen wollen, was ihm auch gelungen ist. Er hat die beiden Seglerinnen sogar überholt und verbesserte sich am Dienstagmorgen vom 13. auf den 11. Platz. Trotzdem erwartet Herrmann laut F.A.Z., dass sein Rückstand auf die Führenden auf dem Weg nach Kapstadt weiter zunehmen könnte.
Während Herrmann die Bedingungen genießt, kämpfen andere Segler mit den starken Winden. Yoann Richomme (Paprec-Arkéa), der am Dienstagmorgen auf Platz drei lag, äußerte laut F.A.Z. Besorgnis über die harten Bedingungen. Die hohen Geschwindigkeiten und die raue See belasten sowohl die Boote als auch die Ausrüstung.
Herrmann hingegen zeigt sich laut F.A.Z. gelassen. Auf einer Online-Pressekonferenz am Dienstagnachmittag hob er die Robustheit seiner Yacht hervor, die auch als „Panzer“ bezeichnet wird. Bislang habe es an Bord der Malizia-Seaexplorer keine technischen Probleme gegeben. „Hier funktioniert alles“, wird er von der F.A.Z. zitiert.
„Ich bin im Moment recht zufrieden mit dem Wind“, so Herrmann laut F.A.Z. Er wolle sich jedoch keinem übermäßigen Optimismus hingeben und schließe nicht aus, dass sein Rückstand auf bis zu 1000 Seemeilen anwachsen könnte. Dennoch will er ruhig bleiben und sein Rennen segeln.
Die Vendée Globe, die als härteste Einhandregatta der Welt gilt, startete am 10. November an der französischen Atlantikküste. Die Route führt die Segler einmal um den Globus, entlang des Südpolarmeeres. Der Hamburger Boris Herrmann zählt bei seiner zweiten Teilnahme zu den Favoriten.
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