Die Rivalität zwischen den mächtigen philippinischen Familien Duterte und Marcos hat sich dramatisch verschärft. Vizepräsidentin Sara Duterte, Tochter des ehemaligen Präsidenten Rodrigo Duterte, hat Präsident Ferdinand Marcos Jr., ihrem derzeitigen Vorgesetzten, indirekt mit dem Tod gedroht, falls sie selbst ermordet werden sollte. Dies berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am 26.11.2024.
Die beiden Familien, die einst als „Uniteam“ gemeinsam in den Wahlkampf zogen, befinden sich seit Längerem im Streit. Die FAZ vergleicht die philippinische Politik mit einer Seifenoper, doch die jüngsten Entwicklungen übertreffen selbst für philippinische Verhältnisse das Gewohnte. Die implizite Morddrohung der Vizepräsidentin markiert einen neuen Tiefpunkt im Verhältnis der beiden Politikerfamilien.
Sara Duterte veröffentlichte ihre Drohung in einem Statement auf Facebook. Wie das ZDF am 23.11.2024 berichtete, betonte sie, dass es sich dabei „nicht um einen Witz“ handele. Sie behauptete, Kontakt zu einer Person zu haben, die Marcos, dessen Frau und seinen Cousin, den Sprecher des Repräsentantenhauses, töten würde, sollte ihr etwas zustoßen.
Das Präsidialamt reagierte umgehend auf Dutertes Äußerungen und stufte sie als ernsthafte Bedrohung ein. Die Aussage wurde dem Sicherheitsdienst des Präsidenten zur Prüfung und Einleitung geeigneter Maßnahmen übergeben. Laut einem Bericht der taz vom 24.11.2024 bezeichnete der nationale Sicherheitsberater Eduardo Año die Drohungen als Angelegenheit der nationalen Sicherheit. Der Personenschutz von Präsident Marcos wurde verstärkt.
Der Konflikt zwischen Duterte und Marcos eskalierte bereits im Vorfeld der Halbzeitwahlen im Mai. Wie das ZDF berichtet, sprach Duterte schon im Oktober von einer „toxischen“ Beziehung zu Marcos und äußerte Gewaltfantasien. Die taz zitiert sie mit den Worten: „Ich stelle mir vor, wie ich ihm den Kopf abschneide.“
Der Tagesspiegel berichtete am 26.11.2024 über eine Vorladung Dutertes durch das „National Bureau of Investigation“. Dort soll sie sich zu den Drohungen und einem möglichen Verstoß gegen das Anti-Terror-Gesetz äußern. Die Polizei fahndet zudem nach dem Killer, mit dem Duterte angeblich in Kontakt steht.
Der Konflikt zwischen den beiden Familien hat weitreichende politische Folgen. Wie internationalepolitik.de am 02.09.2024 analysierte, verfolgen beide Familien primär ihre eigenen Interessen, und die Allianz war von Anfang an instabil. Der Bruch könnte das politische Gleichgewicht im Land gefährden und das Risiko einer Staatskrise erhöhen. Der Spiegel berichtete am 26.11.2024, dass Marcos Jr. eine strafrechtliche Verfolgung Dutertes forderte.
Die tagesschau berichtete am 25.06.2023 über die Fortführung des „Antidrogenkriegs“ unter Marcos und die Frage, ob sich seit dem Amtswechsel etwas verändert hat. Die Zeit berichtete am 23.11.2024 über die Todesdrohungen und den Konflikt zwischen den beiden mächtigsten philippinischen Politikerdynastien.
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