Die Hoffnungen der rund 700 Mitarbeiter des insolventen Autozulieferers Allgaier auf eine Rettung durch einen Investor haben sich zerschlagen. Wie Insolvenzverwalter Michael Pluta der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte, zog sich der potenzielle Investor in der vergangenen Woche zurück. Die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“ hatten zuvor über den sich abzeichnenden Rückzug berichtet. Damit steht die Zukunft des Hauptstandorts in Uhingen (Kreis Göppingen) erneut in Frage.
Der Investor hatte sein Engagement an die Bedingung geknüpft, dass die Autohersteller auch künftig mit Allgaier zusammenarbeiten und Aufträge vergeben, wie Pluta bereits zuvor erklärt hatte. Diese Zusage blieb offenbar aus. „Ohne neue Aufträge kann er nicht investieren“, so Pluta gegenüber der dpa. „Nur wenn Allgaier neue Aufträge erhält, dann wäre noch eine Einigung möglich.“ Wie der Betriebsratschef Stilianos Barembas der Neuen Württembergischen Zeitung mitteilte, begründete der Investor Aequita seinen Rückzug explizit mit dem Ausbleiben neuer Aufträge von BMW, Porsche und Mercedes. Die Belegschaft wurde am Freitagvormittag über die neue Entwicklung informiert, wie in der Südwest Presse und den Stuttgarter Nachrichten berichtet wird.
Trotz des Rückschlags besteht weiterhin eine Vereinbarung mit den Kunden von Allgaier, den Betrieb auch im Jahr 2025 fortzuführen, wie die Zeit berichtet. Für die Mitarbeiter bedeutet der Rückzug des Investors jedoch erneute Unsicherheit. Insolvenzverwalter Pluta betonte, dass es in diesem Jahr keine Kündigungen geben soll. Sollte der Betrieb jedoch auslaufen müssen, wären Kündigungen unvermeidbar. „Wir halten alle Chancen offen, falls doch noch ein Verkauf gelingt“, so Pluta.
Die Allgaier Automotive GmbH, die Karosserieteile herstellt, war die größte Gesellschaft der Allgaier-Gruppe und hatte im Juni 2023 Insolvenz angemeldet. Einzelne Unternehmen der Gruppe konnten bereits verkauft werden. Vor der Insolvenz gehörte Allgaier mehrheitlich der chinesischen Westron Group. Davor war die Familie des ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten Dieter Hundt Hauptanteilseigner.
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