Die Vereinigten Arabischen Emirate haben die Ermordung des israelisch-moldauischen Rabbiners Zvi Kogan bestätigt. Wie die amtliche emiratische Nachrichtenagentur WAM berichtete, teilte das Innenministerium mit, drei Verdächtige „in Rekordzeit“ festgenommen zu haben. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet, hatte die israelische Regierung zuvor von einem „abscheulichen antisemitischen Terrorakt“ gesprochen.
Kogan, 28 Jahre alt, wurde am Donnerstag als vermisst gemeldet. Das Innenministerium der Emirate identifizierte ihn als moldauischen Staatsbürger gemäß seinen Ausweispapieren zum Zeitpunkt der Einreise. Zur Identität der Festgenommenen und einem möglichen Tatmotiv machte das Ministerium keine Angaben. Wie 20 Minuten berichtet, lebte Kogan laut israelischen Medien seit einigen Jahren in den Emiraten und war seit einem halben Jahr verheiratet.
Die israelische Regierung reagierte umgehend auf die Nachricht. Wie die FAZ berichtet, bezeichneten sowohl Premierminister Benjamin Netanjahu als auch Außenminister Gideon Saar die Tat als „abscheulichen antisemitischen Terrorakt“. Sie versicherten, alle verfügbaren Mittel einzusetzen, um die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Auch Präsident Isaac Herzog verurteilte den Mord als „abscheulichen antisemitischen Angriff“ und bekräftigte das Engagement Israels für den Aufbau jüdischer Gemeinden in den Emiraten. Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz sprach von einem „feigen und verabscheuungswürdigen antisemitischen Terrorverbrechen“, wie die Zeit berichtet.
Kogan gehörte der ultra-orthodoxen chassidischen Chabad-Bewegung an, die sich für die Stärkung der jüdischen Identität einsetzt. Wie die Jüdische Allgemeine berichtet, betrieb er in Dubai einen koscheren Supermarkt. Das moldauische Außenministerium bestätigte die Zusammenarbeit mit den Behörden in Abu Dhabi, erwähnte jedoch nur das Verschwinden Kogans, nicht aber seinen Tod.
Bereits am Samstag, vor der offiziellen Bestätigung der Ermordung, hatte Netanjahus Büro von einem „terroristischen Vorfall“ gesprochen und den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad mit Ermittlungen beauftragt, wie die Zeit berichtet. Gleichzeitig wurde eine Reisewarnung für israelische Staatsbürger in den Emiraten erneuert, nicht unbedingt notwendige Reisen zu vermeiden und Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.
Die Beziehungen zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden 2020 im Rahmen der Abraham-Abkommen normalisiert. Dieser historische Schritt, der von dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump vorangetrieben wurde, ermöglichte die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten. Wie die FAZ berichtet, wurde im vergangenen Jahr in Abu Dhabi ein interreligiöses Zentrum mit einer Moschee, einer Kirche und einer Synagoge eröffnet. Der andauernde Konflikt im Gazastreifen hat jedoch zu Spannungen und wachsender Wut gegen Israel in einigen arabischen Ländern geführt.
Quellen: - Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ): https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/emirate-bestaetigen-ermordung-von-rabbiner-und-melden-drei-festnahmen-110132454.html - Die Zeit: https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-11/ermordung-rabbiner-vereinigte-arabische-emirate-festnahmen - 20 Minuten: https://www.20min.ch/story/zvi-kogan-rabbiner-in-den-emiraten-getoetet-israel-spricht-von-terrorakt-103226119 - Jüdische Allgemeine: https://www.juedische-allgemeine.de/juedische-welt/emirate-melden-festnahmen-im-mordfall-eines-rabbiners/