In Sachsen leben derzeit 37 bestätigte Wolfsrudel. Das geht aus Daten des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) hervor, über die die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet (Zeit Online). Bundesweit belegt Sachsen damit den dritten Platz hinter Brandenburg (58 Rudel) und Niedersachsen (48 Rudel). Im Gegensatz zum Bundestrend ist die Anzahl der Wolfsrudel in Sachsen im Monitoringjahr 2023/2024 im Vergleich zum Vorjahr um eins gesunken. Neben den Rudeln wurden sechs Wolfspaare erfasst. In 33 der 43 sächsischen Wolfsterritorien gab es bestätigten Nachwuchs mit insgesamt 106 Welpen.
Deutschlandweit ist die Zahl der nachgewiesenen Wolfsrudel auf 209 gestiegen. Wie dpa und verschiedene Medien (u.a. Stern, ZDF, FAZ) berichten, wurden im Monitoringjahr 2023/24 (1. Mai 2023 bis 30. April 2024) insgesamt 1.601 Wölfe in Deutschland gezählt. Diese Zahl setzt sich aus 535 adulten Tieren, 162 Jährlingen und 781 Welpen zusammen. Im vorherigen Monitoringjahr 2022/23 lag die Zahl bei 1.339 Wölfen. Für die aktuelle Erhebung wurden über 40.000 Hinweise und Nachweise aus den Bundesländern ausgewertet. Zusätzlich zu den 209 Rudeln wurden 46 Paare und 19 sesshafte Einzelwölfe bestätigt.
Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) war an der Veröffentlichung der Zahlen beteiligt. Wie Land und Forst und Agrarheute berichten, konzentriert sich die Wolfspopulation weiterhin hauptsächlich auf Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Wolfsterritorien wurden jedoch auch in Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen nachgewiesen. Sowohl in Baden-Württemberg als auch in Schleswig-Holstein wurde erstmals die Bildung eines Wolfsrudels bestätigt. Auch im Saarland wurden Wölfe nachgewiesen (Mindener Tageblatt).
Von den 193 tot aufgefundenen Wölfen starben 150 durch Verkehrsunfälle. Fünf Wölfe wurden im Rahmen von Managementmaßnahmen entnommen, 13 illegal getötet. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) betont, dass sich das Wachstum der Wolfspopulation verlangsamt und kein exponentielles oder unkontrolliertes Wachstum stattfindet. Der Nabu unterstreicht die Wichtigkeit von Herdenschutzmaßnahmen, wie Elektrozäunen und Herdenschutzhunden, sobald Wölfe in einer Region auftreten.