Der am Ulmer Finanzamt angebrachte Reichsadler aus der Zeit des Nationalsozialismus verfällt weiter. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/04/reichsadler-in-ulm-zerfaellt-weiter-sicherung-mit-netz) berichtet, ist nach einem Teil des linken Flügels nun auch ein Stück des rechten Flügels abgebrochen. Tilmann Häcker, Leiter des Landesbetriebs Vermögen und Bau in Ulm, bestätigte den fortschreitenden Zerfall. Der etwa 2,70 Meter breite und 1,70 Meter hohe Adler ist aktuell durch ein Netz gesichert. Die zuvor errichtete Absperrung wurde entfernt.
Der Zustand des Adlers wirft Fragen bezüglich des parallel laufenden Kunstwettbewerbs zu seiner Umgestaltung auf. Laut Häcker wird der Einfluss der Schäden auf den Wettbewerb erst Mitte Dezember abzuschätzen sein. Sechs Künstler wurden aus etwa 70 Bewerbungen ausgewählt und werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2025 ihre Entwürfe vorstellen. Jeder Künstler erhält für die Einreichung eines Entwurfs 1.000 Euro. Die Realisierung des Siegerentwurfs wird mit 15.000 Euro prämiert. Ähnliche Informationen wurden auch von der dpa und anderen Medien (z.B. Süddeutsche Zeitung, Stern, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Kurier, Badische Zeitung, SWR) verbreitet.
Der Kurier (https://www.kurier.de/inhalt.geschichte-reichsadler-am-finanzamt-ulm-verwittert-vorerst-abgesperrt.c51265bd-86c3-4e94-9bf5-c28a93bb8780.html) berichtete, dass die Schäden am Adler bereits Ende November entdeckt wurden. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Sachbeschädigung. Schon vor einigen Jahren wurde der Adler mit roter Farbe beschmiert. Diese wurde laut Häcker bewusst nicht entfernt und wird als „gesellschaftliches Statement“ interpretiert. Die Täter wurden damals nicht ermittelt.
Der SWR (https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/reichsadler-am-finanzamt-kunstwettbewerb-gegen-nazi-symbol-100.html) berichtete im November über den Kunstwettbewerb zur Umgestaltung des Reichsadlers. Die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Symbol aus der NS-Zeit soll zur historischen Aufarbeitung beitragen. Eine Informationstafel soll die Entscheidung, den Adler nicht zu entfernen, begründen und verdeutlichen, warum die Spuren der Vergangenheit nicht getilgt werden sollen.
Die Stadt Ulm (https://www.ulm.de/tourismus/stadtgeschichte/schicksalstage-und-orte/die-reichspogromnacht-in-ulm) gedenkt auf ihrer Website der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 und beleuchtet die damaligen Geschehnisse aus Ulmer Sicht. Der Text unterstreicht die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus.
Quellen:
- Zeit Online: https://www.zeit.de/news/2024-12/04/reichsadler-in-ulm-zerfaellt-weiter-sicherung-mit-netz - Süddeutsche Zeitung: https://www.sueddeutsche.de/politik/geschichte-reichsadler-in-ulm-zerfaellt-weiter-sicherung-mit-netz-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241204-930-307973 - Stern: https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/geschichte--reichsadler-in-ulm-zerfaellt-weiter---sicherung-mit-netz-35283436.html - Frankfurter Allgemeine Zeitung: https://www.faz.net/agenturmeldungen/dpa/reichsadler-in-ulm-zerfaellt-weiter-sicherung-mit-netz-110153347.html - Kurier: https://www.kurier.de/inhalt.geschichte-reichsadler-am-finanzamt-ulm-verwittert-vorerst-abgesperrt.c51265bd-86c3-4e94-9bf5-c28a93bb8780.html - Badische Zeitung: https://www.badische-zeitung.de/badenwuerttemberg-x1x - SWR: https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/ulm/reichsadler-am-finanzamt-kunstwettbewerb-gegen-nazi-symbol-100.html - Stadt Ulm: https://www.ulm.de/tourismus/stadtgeschichte/schicksalstage-und-orte/die-reichspogromnacht-in-ulm - Stern: https://www.stern.de/wirtschaft/news/themen/reichsadler-6574258.html