Im Prozess um den Mord an einem 15-jährigen Jugendlichen in Köln hat das Landgericht zwei Angeklagte verurteilt. Ein 27-Jähriger erhielt wegen gemeinschaftlichen Mordes in Tateinheit mit Freiheitsberaubung mit Todesfolge eine lebenslange Haftstrafe, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) meldet. Ein 19-Jähriger wurde nach Jugendstrafrecht zu neun Jahren Haft verurteilt. Auch die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-12/18/toter-15-jaehriger-in-koeln-lebenslang-fuer-einen-angeklagten) berichtete über das Urteil.
Der 15-Jährige wurde im März 2024 vor einer Kölner Kneipe in Mülheim mit einer Schusswaffe bedroht und in ein abgelegenes Gebiet am Mülheimer Hafen verschleppt. Dort wurde er laut Ermittlungen durch mehrere Messerstiche getötet. Der Kölner Stadt-Anzeiger präzisiert den Tatort als Nähe des Niehler Hafens. Die Kölner Rundschau berichtet von Tumulten und Todesdrohungen im Gerichtssaal, vor allem als die Familie des Opfers die Entschuldigung eines Angeklagten nicht annahm.
Das Gericht sah das Motiv der Tat in „Vergeltung für Ungehorsam und Machtdemonstration gegenüber Dritten“. Der WDR nennt Konflikte im Drogenmilieu als Hintergrund der Tat. Der Vorsitzende Richter bezeichnete die Tat als moralisch verwerflich. Oberstaatsanwalt Bastian Blaut, zitiert vom Express, sprach von „arbeitsteiliger Tötung“, einer kaltblütigen Tat und forderte lebenslange Haft für den 27-Jährigen.
Zwei weitere, 20-jährige Angeklagte wurden vom Vorwurf des gemeinschaftlichen Mordes freigesprochen. Ein Angeklagter erhielt nach Jugendstrafrecht zwei Jahre Haft wegen Beihilfe zur gefährlichen Körperverletzung und Beihilfe zur Freiheitsberaubung. Der andere Angeklagte wurde wegen versuchter Strafvereitelung zu einem halben Jahr mit Betreuungshelfer verurteilt und soll für die Untersuchungshaft entschädigt werden. Das Mindener Tageblatt berichtet von erhöhten Sicherheitsvorkehrungen während des Prozesses aufgrund von wiederholten Drohungen, unter anderem aus dem Publikum.
Der zwölftägige Prozess fand unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Laut WDR gestand der 19-Jährige die Messerstiche, gab aber an, von dem 27-Jährigen dazu angestiftet worden zu sein. Der Express berichtet von emotional aufgeladenen Verhandlungen und einer Räumung des Gerichtssaals beim Prozessauftakt.
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