Die Vendée Globe, bekannt als eines der letzten großen Abenteuer im Segelsport und die härteste Nonstop-Solo-Weltumseglung, beginnt am Sonntag in Les Sables-d'Olonne. Wie die Zeit (https://www.zeit.de/news/2024-11/09/70-tage-einsamkeit-vend-e-globe-startet) berichtet, strömen Hunderttausende Fans in den französischen Hafenort, um Zeuge des Starts zu werden. Der deutsche Segelstar Boris Herrmann, der bei seiner Premiere 2020/2021 den fünften Platz belegte, geht mit seiner "Malizia – Seaexplorer" erneut an den Start und zählt zu den Podiumskandidaten.
Mit 40 Booten ist die diesjährige Flotte die größte in der Geschichte der Vendée Globe. 34 Männer und sechs Frauen stellen sich der Herausforderung, die Welt ohne jegliche Hilfe von außen zu umsegeln. 14 Teilnehmer kommen aus dem Ausland, darunter drei Schweizer: Oliver Heer, Alan Roura und Justine Mettraux. Die jüngste Teilnehmerin ist die 23-jährige Französin Violetta Dorange ("Devenir"), der älteste Teilnehmer ist mit 65 Jahren der Franzose Jean Le Cam, der bereits zum sechsten Mal teilnimmt. Diese Informationen wurden unter anderem von stern.de (https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hamburg-schleswig-holstein/segeln--70-tage-einsamkeit--vend%C3%A9e-globe-startet-35213804.html) veröffentlicht.
Die Boote der Imoca-Klasse (International Monohull Open Class Association) sind speziell für die Vendée Globe konzipiert. Mit einer Rumpflänge von 18,28 Metern, einer maximalen Breite von 5,85 Metern, einem Mast bis zu 29 Metern Höhe und einem Kiel bis zu 4,50 Metern Tiefe sind die Boote technologische Meisterwerke. Die meisten Imocas sind mit Foils (Tragflächen) ausgestattet, die für zusätzlichen Auftrieb und Geschwindigkeit sorgen. Die Entwicklung eines neuen Bootes kann bis zu 35.000 Stunden dauern, die Bauzeit bis zu 50.000 Stunden.
Die Vendée Globe führt die Segler über 24.300 Seemeilen (45.000 Kilometer) rund um den Globus. Von Les Sables-d'Olonne geht es zunächst südlich den Atlantik hinunter, vorbei am Kap der Guten Hoffnung, Kap Leeuwin und Kap Hoorn, bevor es wieder zurück in den Starthafen geht. Die geschätzte Renndauer für die schnellsten Segler liegt bei etwa 70 Tagen, abhängig von Wind und Wetter.
Seit der ersten Vendée Globe haben sich rund 200 Segler der Herausforderung gestellt, von denen 114 das Ziel erreicht haben. Der aktuelle Rekord für die schnellste Weltumseglung liegt bei 74 Tagen, 3 Stunden, 35 Minuten und 46 Sekunden, aufgestellt von Armel Le Cléac’h im Jahr 2017. Bislang konnten nur französische Segler die Vendée Globe gewinnen. Michel Desjoyeaux ist der einzige Doppelsieger (2000/2001 und 2008/2009). Titelverteidiger der aktuellen Auflage ist Yannick Bestaven.
Boris Herrmann geht mit 43 Jahren in seine zweite Vendée Globe. Bei seiner ersten Teilnahme verpasste er nach einer Kollision mit einem Fischerboot in der letzten Nacht knapp das Podium. Neben Herrmann startet auch die in München geborene Deutsch-Französin Isabelle Joschke (47) zum zweiten Mal. Sie musste ihre erste Vendée Globe aufgrund eines Kielschadens aufgeben.
Zu den Top-Favoriten zählen die Franzosen Charlie Dalin ("Macif Santé Prévoyance"), Thomas Ruyant ("Vulnerable"), Yoann Richomme ("Paprec Arkéa") und Jérémie Beyou ("Charal"). Neben Herrmann werden auch den Briten Samantha Davies ("Initiatives-Cœur") und Sam Goodchild ("Vulnerable") sowie weiteren Kandidaten Siegchancen eingeräumt.
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