14.11.2024
Schleswig-Holsteins Stadtwerke: Weg zur Klimaneutralität 2030

Dekarbonisierung: Stadtwerke setzen auf Klimaneutralität

Der Weg zur Klimaneutralität ist ein komplexes Unterfangen, das alle Bereiche der Gesellschaft betrifft. Eine zentrale Rolle spielen dabei die Stadtwerke, die die Bevölkerung mit essentiellen Dienstleistungen wie Strom, Gas und Wasser versorgen. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 14. November 2024 berichtete, haben 23 Stadtwerke in Schleswig-Holstein konkrete Maßnahmen zur Dekarbonisierung ihrer Strom- und Wärmeerzeugung mit dem Energieministerium vereinbart. Diese Vereinbarung unterstreicht das gemeinsame Ziel der Klimaneutralität von Verband der Schleswig-Holsteinischen Energie- und Wasserwirtschaft und dem Ministerium.

Gemäß dem Energieministerium sollen durch die festgelegten Maßnahmen bis 2030 über eine halbe Million Tonnen CO2 im Vergleich zu 2019 eingespart werden. Der Fokus liegt dabei, wie die Zeit (Zeit Online, 14.11.2024) berichtet, auf dem Ausbau erneuerbarer Energien und der Steigerung der Energieeffizienz. Konkret zählen dazu der Bau eigener Photovoltaikanlagen, die Erweiterung der Wärmenetze, die Installation von Wärmepumpen und die Nutzung von grünen Gasen wie Wasserstoff zur Wärmeversorgung. Energieminister Tobias Goldschmidt (Grüne) betonte die Bedeutung der gemeinsamen Anstrengungen zur Umsetzung der Energiewende.

Die 23 Stadt- und Gemeindewerke sowie die drei großen Stadtwerke Flensburg, Neumünster und Kiel, die bereits im Juni eine Dekarbonisierungsvereinbarung unterzeichnet hatten, versorgen einen Großteil der schleswig-holsteinischen Bevölkerung. Diese weitreichende Zusammenarbeit unterstreicht die Notwendigkeit einer gemeinsamen Strategie zur Erreichung der Klimaziele.

Vielfältige Ansätze zur Dekarbonisierung

Die Dekarbonisierung der Energieversorgung ist ein vielschichtiger Prozess, der verschiedene Strategien erfordert. Neben dem Ausbau erneuerbarer Energien spielen auch die Steigerung der Energieeffizienz und die Entwicklung innovativer Technologien eine wichtige Rolle. Wie das Beispiel der Stadtwerke Bielefeld zeigt, setzen viele Unternehmen auf einen umfassenden Aktionsplan, der verschiedene Bereiche umfasst.

Die Stadtwerke Bielefeld haben einen Aktionsplan mit dem Ziel der CO2-Reduktion um 40 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 2018 und vollständiger Klimaneutralität bis 2040 vorgestellt. Der Plan basiert auf fünf Säulen: Trinkwasserversorgung, Wärmewende, Stromwende, Mobilitätswende und Sektorenkopplung. Investitionen in erneuerbare Energien, den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs und die Modernisierung der Infrastruktur sind zentrale Bestandteile dieses Plans.

Auch die Stadt Bonn verfolgt ambitionierte Klimaziele. Mit der Studie „Klimaneutraler Konzern Stadt Bonn“ wurde ein Maßnahmenkatalog zur Erreichung der Treibhausgasneutralität für die stadteigenen Unternehmen entwickelt. Die größten Herausforderungen liegen dabei in der Wärmeversorgung und Müllverwertung. Die Stadtwerke Bonn setzen unter anderem auf den Ausbau der Fernwärme und die Umstellung der Busflotte auf Elektrobusse.

Herausforderungen und Chancen der Dekarbonisierung

Die Umsetzung der Dekarbonisierungsmaßnahmen ist mit erheblichen Herausforderungen verbunden. Der Umbau der Energieversorgung erfordert hohe Investitionen in neue Technologien und Infrastruktur. Auch der Fachkräftemangel stellt eine große Hürde dar. Gleichzeitig bietet die Dekarbonisierung aber auch Chancen für die Wirtschaft und Gesellschaft. Die Entwicklung und Anwendung neuer Technologien schaffen neue Arbeitsplätze und stärken die Innovationskraft.

Die Dekarbonisierung ist ein langfristiger Prozess, der das Engagement aller Akteure erfordert. Die Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ist entscheidend, um die Klimaziele zu erreichen und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.

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