14.11.2024
Diehl übernimmt Dynamit Nobel: Zukunft des Rüstungsstandorts Troisdorf gesichert

Diehl sichert Munitionsproduktion in Troisdorf durch Übernahme von Dynamit Nobel

Der Rüstungskonzern Diehl Defence hat die Dynamit Nobel (DN) GmbH übernommen, um die Produktion von Munitionsvorprodukten in Troisdorf langfristig zu sichern. Wie Diehl Defence, Hersteller von Lenkflugkörpern, in Überlingen mitteilte, erfolgte die Übernahme von DN „mit allen operativen Tätigkeiten, Mitarbeitern und Vermögenswerten“. Die Zeit berichtete darüber am 14. November 2024 (https://www.zeit.de/news/2024-11/14/ruestungsproduzent-diehl-setzt-langfristig-auf-troisdorf).

DN erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Euro und beschäftigte 120 Mitarbeiter. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Neben der Produktion bietet DN auch Dienstleistungen an.

Dem übernommenen Unternehmen gehört ein großes Grundstück in Troisdorf, auf dem ein Rüstungswerk betrieben wird. Dieses Werk wird von Dynitec GmbH, einem Gemeinschaftsunternehmen von Diehl und Rheinmetall, gemietet. Dynitec stellt unter anderem Zünd- und Antriebsmittel her, die in Lenkkörpern und Munition verwendet werden. Die Nachfrage nach dieser Art von Militärgütern ist seit Beginn des Ukraine-Kriegs 2022 stark gestiegen.

Widerstand aus der Kommunalpolitik überwunden

Diehl stand unter Handlungsdruck, da die Mietverträge für das Werk ausliefen. Zudem gab es in der Vergangenheit Widerstand aus der Troisdorfer Kommunalpolitik gegen die Rüstungsproduktion. Der Stadtrat favorisierte die Nutzung des Areals für Wohnungsbau. Diese Pläne gefährdeten den Rüstungsstandort, insbesondere angesichts der geplanten Erweiterung der Produktionskapazitäten.

Mit dem Kauf von DN, das zuvor dem US-amerikanischen Spezialchemiekonzern Albemarle gehörte, hat Diehl nun Planungssicherheit erlangt. Durch die Akquisition wurden auch die sprengstoffrechtlichen Betriebsgenehmigungen für den Standort übernommen. Damit steht der Erweiterung der Produktionskapazitäten nichts mehr im Wege.

Positive Reaktionen aus der Landespolitik

Die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen begrüßte die Entwicklung. NRW-Staatskanzleichef Nathanael Liminski (CDU) erklärte gegenüber der Rheinischen Post, das Problem sei gelöst. Es gebe nun eine belastbare Perspektive für Investitionen des Unternehmens in Troisdorf. Die industrielle Basis für dringend benötigte Rüstungsgüter, insbesondere für die Verteidigung der Ukraine, sei gesichert. Gleichzeitig betonte Liminski, dass mittel- und langfristig Möglichkeiten der Stadtentwicklung für Troisdorf erhalten blieben.

Quellen:

- https://www.zeit.de/news/2024-11/14/ruestungsproduzent-diehl-setzt-langfristig-auf-troisdorf

- dpa

- Rheinische Post

- https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/munitionsproduktion-ruestungsproduzent-diehl-setzt-langfristig-auf-troisdorf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241114-930-289079

- https://www.stern.de/gesellschaft/regional/baden-wuerttemberg/munitionsproduktion--ruestungsproduzent-diehl-setzt-langfristig-auf-troisdorf-35229098.html

- https://www.mt.de/regionales/nrw/Ruestungsproduzent-Diehl-setzt-langfristig-auf-Troisdorf-23982471.html

- https://defence-network.com/diehl-defence-erwirbt-dynamit-nobel-troisdorf/

- https://www.hz.de/suedwest/ki-und-digitale-transformation-steinmeier-besucht-suedwesten

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