Streit um Irans Atomprogramm verschärft sich nach IAEA-Resolution
Der Streit um das iranische Atomprogramm hat sich nach einer kritischen Resolution der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) weiter verschärft. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet, verurteilte das iranische Außenministerium die Resolution, in der dem Iran mangelnde Kooperation vorgeworfen wird, scharf. Als Reaktion kündigte Teheran die Inbetriebnahme neuer Zentrifugen zur schnelleren Urananreicherung an. Diese Entwicklung schürt international die Besorgnis, der Iran könnte entgegen seinen Beteuerungen doch nach Atomwaffen streben.
Das iranische Außenministerium bezeichnete die Resolution in einer gemeinsamen Erklärung mit der iranischen Atomorganisation als "politisch motiviert" und "destruktiv". Man warf den westlichen Staaten vor, die Resolution als Vorwand zu nutzen, um ihre "politisch illegitimen Ziele" gegen den Iran zu verfolgen. Die Inbetriebnahme neuer Zentrifugen sei eine direkte Reaktion auf diese Resolution. Wie "Die Zeit" am 22. November 2024 berichtete, wird die beschleunigte Urananreicherung international kritisch gesehen.
Israels Außenminister Gideon Saar begrüßte die IAEA-Resolution. Er sieht darin einen wichtigen Schritt, um den Iran am Bau von Atomwaffen zu hindern. Saar forderte die internationale Gemeinschaft auf, den Druck auf Teheran zu erhöhen.
Die IAEA hatte ihren Chef Rafael Grossi beauftragt, bis zum Frühjahr einen Bericht über ungeklärte Fragen zum iranischen Atomprogramm vorzulegen. IAEA-Inspektoren fordern seit Jahren Aufklärung über Spuren, die auf geheime Atomanlagen und frühere Aktivitäten hindeuten. Westliche Diplomaten warnen, dass der Bericht von Grossi als Grundlage für eine Einschaltung des UN-Sicherheitsrates dienen könnte, sollte der Iran keine Antworten liefern. Der Sicherheitsrat hätte die Möglichkeit, neue Sanktionen gegen den Iran zu verhängen. Allerdings ist das Gremium derzeit durch die politischen Blockaden der Vetomächte USA, Russland und China handlungsunfähig.
Die Resolution wurde von Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den USA eingebracht und von 19 Staaten im IAEA-Gouverneursrat angenommen. Zwölf Staaten enthielten sich, während Russland, China und Burkina Faso dagegen stimmten.
IAEA-Chef Grossi räumte ein, dass es in der Vergangenheit nukleare Aktivitäten im Iran gegeben haben könnte. Es bestünden jedoch Zweifel, ob dies zuletzt wieder der Fall gewesen sei. Der Iran beteuert offiziell, keine Atomwaffen anzustreben. Die Herstellung von nahezu waffentauglichem Uran wird jedoch insbesondere von Israel, das dem Iran feindlich gesinnt ist, mit Misstrauen beobachtet.
Quellen:
- dpa
- https://www.zeit.de/news/2024-11/22/kritik-an-atom-resolution-iran-will-neue-zentrifugen-bauen
- https://www.gn-online.de/deutschland-und-welt/kritik-an-atom-resolution-iran-will-neue-zentrifugen-bauen-557595.html
- https://ga.de/news/politik/ausland/atomstreit-iran-will-aus-protest-uran-schneller-anreichern_bid-121373217
- https://www.esslinger-zeitung.de/gallery.streit-ueber-atomprogramm-kritik-an-atom-resolution-iran-will-neue-zentrifugen-bauen.841352cd-495a-41ba-8578-611303ac6e9f.html
- https://www.sn.at/politik/weltpolitik/kritik-atom-resolution-iran-zentrifugen-168891889
- https://www.stuttgarter-zeitung.de/gallery.streit-ueber-atomprogramm-kritik-an-atom-resolution-iran-will-neue-zentrifugen-bauen.841352cd-495a-41ba-8578-611303ac6e9f.html
- https://www.tageblatt.de/Nachrichten/Kritik-an-Atom-Resolution-Iran-will-neue-Zentrifugen-bauen-619106.html
- https://www.stuttgarter-nachrichten.de/gallery.streit-ueber-atomprogramm-kritik-an-atom-resolution-iran-will-neue-zentrifugen-bauen.841352cd-495a-41ba-8578-611303ac6e9f.html