Der Virologe Hendrik Streeck hat seine Kandidatur für die Bundestagswahl 2025 bekannt gegeben. Der 47-Jährige wurde als Direktkandidat der CDU im Wahlkreis Bonn nominiert, nachdem er sich in einer Abstimmung im Bonner Kreisverband der CDU durchsetzen konnte. Streeck erhielt 71,7 Prozent der Stimmen und setzte sich damit gegen den CDU-Kreisvorsitzenden Christoph Jansen durch, wie ein Parteisprecher der dpa bestätigte.
Streeck äußerte sich nach seiner Nominierung optimistisch über die bevorstehenden Herausforderungen. Er betonte die Notwendigkeit eines „authentischen Politikwandels aus der Mitte“ und erklärte, dass die kommende Wahl eine „Richtungswahl“ sei. „Unsere Stadt braucht wieder eine starke Stimme in Berlin, die sowohl die Herausforderungen unserer Zeit erkennt, als auch die richtigen Lösungen umsetzt“, sagte er. Er hob hervor, dass es darum gehe, die Spaltung in der Gesellschaft zu überwinden, den Populismus zu bekämpfen und das Vertrauen in die demokratischen Institutionen wiederherzustellen.
Hendrik Streeck ist Direktor des Instituts für Virologie am Universitätsklinikum Bonn und wurde während der Corona-Pandemie zu einem der bekanntesten Virologen Deutschlands. Seine regelmäßigen Auftritte in den Medien machten ihn zu einer gefragten Stimme in der öffentlichen Debatte über das Virus. Streeck plädierte für einen ausgewogenen Umgang mit der Pandemie und warnte davor, das Virus zu bagatellisieren oder zu überdramatisieren. Diese Haltung brachte ihm sowohl Anerkennung als auch Kritik ein.
Streeck trat nach eigenen Angaben bereits vor der Pandemie in die CDU ein. Seine politischen Ambitionen wurden im November 2023 öffentlich, als er seine Kandidatur für den Bundestag ankündigte. Der Wahlkreis Bonn hat eine historische Bedeutung für die CDU, da dort einst Konrad Adenauer gewählt wurde. Bei der letzten Bundestagswahl 2021 konnte die Grünen-Abgeordnete Katrin Babette Uhlig den Wahlkreis gewinnen, was Streeck vor die Herausforderung stellt, diesen Sitz zurückzugewinnen.
Die Bundestagswahl ist für Ende September 2025 angesetzt. Streeck wird sich in einem politischen Umfeld behaupten müssen, das von verschiedenen Herausforderungen geprägt ist. Die Auseinandersetzung mit anderen politischen Akteuren, insbesondere mit dem SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach, könnte eine zentrale Rolle spielen, da Streeck in der Vergangenheit kritische Anmerkungen zu Lauterbachs Handhabung der Pandemie gemacht hat.
Hendrik Streecks Kandidatur für den Bundestag markiert einen bedeutenden Schritt in seiner Karriere, die von wissenschaftlicher Expertise und öffentlicher Wahrnehmung geprägt ist. Ob er die Wähler im Wahlkreis Bonn von seinen politischen Visionen überzeugen kann, bleibt abzuwarten. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, wie sich seine politische Agenda entwickeln wird und welche Unterstützung er innerhalb der CDU und der Wählerschaft gewinnen kann.
Quellen: FAZ, Tagesschau, ZDF, Tagesspiegel, Zeit, Frankfurter Rundschau.
