Der FC Bayern München, einer der erfolgreichsten Fußballvereine der Welt, steht vor einer neuen Saison in der Bundesliga. Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen äußerte sich in einem Interview über die Ziele des Vereins, die wirtschaftliche Situation und die Bedeutung sportlicher Erfolge für die Marke Bayern. Dreesen betont, dass der maximale Gewinn nicht das Hauptziel des Vereins sei, sondern vielmehr der sportliche Erfolg.
Mit dem Saisonauftakt gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag blickt der FC Bayern optimistisch in die neue Spielzeit. Dreesen erklärt, dass die Zielsetzung des Vereins unverändert bleibt: „Wir wollen immer möglichst alles gewinnen.“ Besonders die Deutsche Meisterschaft, die als der ehrlichste Titel gilt, steht im Fokus, aber auch im DFB-Pokal und der Champions League hat der Verein hohe Ambitionen. Dreesen zeigt sich zuversichtlich, dass die Mannschaft die richtige Einstellung mitbringt, um schnell in der Liga Fuß zu fassen.
Die vergangene Saison verlief für den FC Bayern nicht wie gewünscht. Trotz des höchsten Etats der Liga landete der Verein nur auf dem dritten Platz. Dreesen führt dies auf eine Kombination verschiedener Faktoren zurück. „An der Qualität der einzelnen Spieler hat es sicher nicht gelegen, wir hatten eine Topmannschaft. Aber auch bei hoch bezahlten Fußballprofis kommt es am Ende auf den Teamgeist und die Spielfreude an“, erläutert er. Diese Aspekte hätten in der letzten Saison gefehlt, was zu einem enttäuschenden sportlichen Abschneiden führte.
Trotz der sportlichen Misserfolge sieht Dreesen keine gravierenden wirtschaftlichen Folgen für den Verein. „Wir waren mit dem sportlichen Abschneiden überhaupt nicht zufrieden. Aber große wirtschaftliche Auswirkungen hatte es für uns vordergründig nicht“, erklärt er. Einige Einnahmen aus Sponsorenverträgen und zusätzlichen Spielen seien zwar entgangen, jedoch wird der Verein auf der Jahreshauptversammlung im Herbst mit ordentlichen Zahlen aufwarten können. Dreesen betont, dass es für den deutschen Meistertitel keine Extraprämien gibt, was die wirtschaftliche Situation des Vereins nicht negativ beeinflusst.
Ein zentrales Thema des Interviews ist die Stärke der Marke FC Bayern. Dreesen ist überzeugt, dass der Verein auch ohne Titel wirtschaftlich stabil bleibt, jedoch betont er die Wichtigkeit sportlicher Erfolge für das Image und die Strahlkraft des Vereins. „Ein Jahr ohne Titel können wir in dieser Hinsicht verkraften. Aber wenn wir über mehrere Jahre sportlich nicht erfolgreich wären, dann würde sich das mittel- und langfristig negativ auf unsere Marke und unsere Wirtschaftskraft auswirken“, so Dreesen.
In der aktuellen Transferperiode hat der FC Bayern bereits rund 140 Millionen Euro für neue Spieler ausgegeben, während nur etwa die Hälfte davon durch Verkäufe wieder hereingekommen ist. Dreesen erklärt, dass der Kader vor der Saison eine Herausforderung darstellte und daher ordentlich investiert wurde. „Für uns ist es nicht entscheidend, den maximalen Gewinn zu erwirtschaften. Für uns ist es entscheidend, den maximalen sportlichen Erfolg zu erreichen“, betont er. Diese Philosophie unterscheidet das Geschäft des FC Bayern fundamental von anderen Branchen.
Dreesen hebt hervor, dass der FC Bayern finanziell stark genug ist, um erst Spieler zu kaufen und später zu verkaufen. Diese Stabilität sei das Ergebnis umsichtiges Wirtschaftens in den letzten 25 Jahren. „Das gibt uns jetzt die Power, auch ein Stück weit in Vorleistung gehen zu können“, sagt Dreesen und zeigt sich optimistisch, dass die Transferperiode noch nicht abgeschlossen ist und weitere Spieler verpflichtet werden können.
Jan-Christian Dreesen verdeutlicht in seinem Interview, dass der FC Bayern München trotz der Herausforderungen der vergangenen Saison optimistisch in die neue Spielzeit blickt. Die Ziele bleiben hoch, sowohl im sportlichen als auch im wirtschaftlichen Bereich. Die Marke FC Bayern ist stark, und Dreesen ist überzeugt, dass der Verein auch ohne sofortige Titelgewinne langfristig erfolgreich bleiben kann, solange der Fokus auf sportlichem Erfolg und Teamgeist gelegt wird.
Diese Aussagen spiegeln die aktuelle Haltung des Vereins wider und zeigen, dass der FC Bayern München nicht nur auf kurzfristige Erfolge aus ist, sondern auch langfristig denkt und plant.
Quellen: Frankfurter Allgemeine Zeitung
