21.12.2024
Weihnachtsmärkte: Zwischen Trauer und Sicherheitsmaßnahmen

Weihnachtsmärkte im Saarland nach dem Angriff in Magdeburg: Sicherheitsbedenken und Trauer

Der Anschlag in Magdeburg überschattet die Weihnachtsstimmung im Saarland. Wie die "Zeit" am 21. Dezember 2024 berichtete, steht eine Absage der Weihnachtsmärkte für die saarländischen Schausteller aber nicht zur Diskussion. Thomas Sonnier, Vorsitzender des Saarverbands der Schausteller, versicherte der Zeitung, dass die Sicherheitsmaßnahmen in Saarbrücken so umfassend wie möglich seien. Betonpoller schützen die Eingänge bereits seit Marktbeginn, und nach dem Vorfall in Magdeburg wurden sie nochmals verstärkt. Eine Schließung der Weihnachtsmärkte käme einer Kapitulation vor dem Terror gleich, so Sonnier gegenüber der "Zeit".

Trotz des Festhaltens an den Weihnachtsmärkten ist die Bestürzung groß. In Merzig fand eine Gedenkfeier für die Opfer des Anschlags statt, wie der "Trierische Volksfreund" online meldete. Oberbürgermeister Marcus Hoffeld, Innenminister Reinhold Jost und Vertreter der Schausteller legten einen Kranz nieder. Das Programm des Merziger Weihnachtsmarktes wurde angepasst, musikalische Darbietungen und eine Feuershow wurden abgesagt. Der Weihnachtsmarkt selbst blieb jedoch geöffnet, ebenso wie die Stände im Rathaus-Innenhof und der "Merziger Kinderwinter".

Die Stimmung auf den Weihnachtsmärkten ist bedrückt. Wie Thomas Sonnier im "Zeit"-Interview beschrieb, sprechen die Besucher an den Glühweinständen über die Ereignisse in Magdeburg und denken an die betroffenen Kollegen. Für den Abend sei eine Gedenkminute geplant, bei der die Musik leise gespielt werde, berichtete die "Zeit".

Auch in Rheinland-Pfalz wird die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten verstärkt, wie die "Rheinpfalz" berichtet. Vertreter der Schausteller sprechen sich gegen eine Absage der Märkte aus. Margit Sottile von den Schaustellerbetrieben Sottile und Barth in Mainz betonte gegenüber der "Rheinpfalz", Weihnachtsmärkte seien Teil der Kultur und dürften nicht abgesagt werden. Achim Müller vom Landesverband des Markt-, Reise- und Schaustellergewerbes Rheinland-Pfalz äußerte sich in der "Rheinpfalz" ähnlich. Er unterstrich, dass bereits zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden seien und eine Schließung der Märkte den Terrorismus fördern würde.

Der NDR berichtete, dass auch in Schleswig-Holstein die Polizeipräsenz auf den Weihnachtsmärkten erhöht wird. Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU) ordnete Trauerbeflaggung an allen Landesbehörden an. Die Schausteller in Lübeck gedachten der Opfer mit einer Schweigeminute. In Kiel und Neumünster beteiligten sich die Weihnachtsmärkte an einer bundesweiten Gedenkaktion, bei der um 19:03 Uhr die Beleuchtung ausgeschaltet wurde.

In Ludwigshafen findet der Weihnachtsmarkt in den letzten Tagen als "stiller Weihnachtsmarkt" statt, wie n-tv berichtet. Auf Musik, Programm und Feuerwerk wird verzichtet. Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (SPD) gedachte gemeinsam mit den Schaustellern der Opfer.

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