Weihnachten – für viele ein Fest der Freude und Besinnlichkeit. Doch hinter der festlichen Fassade verbirgt sich oft eine ungleiche Verteilung der Arbeit, die vor allem Mütter belastet. Wie die Süddeutsche Zeitung (SZ) berichtet, tragen Mütter häufig die Hauptlast der Planung und Organisation, den sogenannten Mental Load. Sie kümmern sich um Adventskalender, Weihnachtskarten, Geschenke, das Festmahl und die Dekoration – sie sind quasi die Projektmanagerinnen des Weihnachtsfestes. Väter hingegen übernehmen oft nur einzelne, punktuelle Aufgaben.
Diese Ungleichheit führt oft zu Stress und Frustration. Mütter bemühen sich, alle Wünsche zu erfüllen, fühlen sich dabei aber oft unverstanden und allein gelassen. Das vermeintliche Kompliment „Du machst das doch so gut“ kann in diesem Zusammenhang schnell negative Gefühle auslösen. Es verstärkt den Eindruck, dass die Frau die alleinige Verantwortung für ein perfektes Weihnachten trägt.
Die Familientherapeutin Katharina Pommer, die sich laut SZ mit Elternschaft, Mom-Shaming und Mental Load auseinandersetzt, kennt diese Problematik. Die 44-jährige Mutter von fünf Kindern weiß aus eigener Erfahrung, wie leicht man in die Rolle der alles managenden Mutter gedrängt wird. Die SZ zitiert sie zwar nicht direkt, verweist aber auf ihre Expertise in diesem Bereich. Die unsichtbare Arbeit hinter der Organisation von Weihnachten wird oft unterschätzt. Es geht nicht nur um den Geschenkekauf, sondern auch um die Menüplanung, die Koordination von Familienbesuchen und die Berücksichtigung aller Wünsche.
Wie kann man diesem Teufelskreis entkommen? Entscheidend ist eine bewusste Aufteilung der Aufgaben und ein offenes Gespräch über die jeweilige Belastung. Weihnachten sollte gemeinsam als Familie gestaltet und die Arbeit gerecht verteilt werden. Anstatt „Du machst das doch so gut“ zu sagen, sollte man konkret fragen: „Wie kann ich dich unterstützen?“ oder „Welche Aufgaben kann ich übernehmen?“. Klare Kommunikation und die Bereitschaft, Verantwortung zu teilen, sind der Schlüssel zu einem entspannten und harmonischen Weihnachtsfest.
Quellen:
- Süddeutsche Zeitung: Mental Load an Weihnachten: „Du machst das doch so gut“
