September 11, 2024
Weinernte 2024: Winzer setzen auf optimale Bedingungen für einen erfolgreichen Jahrgang

Winzer: Weinernte 2024 beginnt - Hoffen auf ruhiges Herbstwetter

In dieser Woche haben die Winzer und Winzerinnen in vielen Regionen Deutschlands mit der Hauptweinlese für das Jahr 2024 begonnen. Trotz eines arbeitsintensiven Jahres, das von zahlreichen Niederschlägen geprägt war, zeigen sich die meisten Winzer optimistisch. Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) in Bodenheim äußerte sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zu den aktuellen Entwicklungen.

Die Lese frühreifer Sorten wie Müller-Thurgau und Grauburgunder hat bereits in der vergangenen Woche in einigen Gebieten begonnen. Trauben, die für die Sektbereitung vorgesehen sind, wurden sogar schon Ende August in einem gesunden Zustand geerntet. Die sonnigen Tage von Mitte August bis Anfang September haben zur positiven Entwicklung der Trauben beigetragen. Büscher berichtete, dass die Mostgewichte mittlerweile überall auf Qualitätsweinniveau liegen und in vielen Fällen sogar darüber.

Allerdings variiert der Reifegrad der Trauben je nach Region, weinbaulichen Gegebenheiten und Lage erheblich. Während die Burgundersorten in den südlichen Anbaugebieten bereits relativ weit entwickelt sind, liegt die Reife der Rieslingtrauben häufig noch unter dem Niveau der Vorjahre. Diese Unterschiede sind für die Winzer von Bedeutung, da sie die Ernteplanung und die Qualität der Weine beeinflussen können.

Wetterbedingungen und deren Einfluss auf die Ernte

Das wechselhafte Wetter der letzten Tage, das von häufigen Niederschlägen geprägt war, hat den Reifefortschritt der Trauben etwas gebremst. Im Vergleich zur Vorjahresernte, die aufgrund von Wetterkapriolen als „Turbo-Lese“ bezeichnet wurde, hat die Hauptweinlese in diesem Jahr eher verhalten begonnen. Viele Betriebe haben entschieden, zunächst abzuwarten, bevor sie mit der Ernte fortfahren.

Büscher betonte, dass sich die Bedingungen in den kommenden Wochen entscheidend auf die Qualität des Jahrgangs auswirken könnten. „Wenn sich in den nächsten Wochen ruhiges Herbstwetter einstellt, sind für einen qualitativ sehr guten Jahrgang derzeit noch alle Voraussetzungen gegeben“, erklärte er. Für die Aromabildung der Trauben wäre ein Wechsel von warmen Tagen und kühlen Nächten optimal.

Herausforderungen im Jahr 2024

Das Jahr 2024 stellt die Winzer vor einige Herausforderungen. Der hohe Niederschlag im ersten Halbjahr führte zu einem starken Wachstum der Reben, was bedeutete, dass die Winzer häufiger Laub schneiden mussten als in anderen Jahren. Zudem hatten einige Betriebe mit der Pilzkrankheit Falscher Mehltau zu kämpfen, die durch die feuchten Bedingungen begünstigt wurde. Besonders die Öko-Winzer waren von diesen Herausforderungen betroffen, da sie strengen Richtlinien folgen müssen, die den Einsatz von chemischen Mitteln zur Bekämpfung von Krankheiten einschränken.

Die Winzer sind jedoch zuversichtlich, dass sich die Anstrengungen auszahlen werden. Die Kombination aus einem guten Reifegrad der Trauben und den hoffentlich stabilen Wetterbedingungen könnte zu einem qualitativ hochwertigen Jahrgang führen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um festzustellen, ob sich die Erwartungen der Winzer erfüllen werden.

Insgesamt zeigt sich, dass die Weinernte 2024 in Deutschland unter besonderen Bedingungen stattfindet. Die Winzer sind gefordert, sich den Herausforderungen des Wetters und der Pflanzenkrankheiten zu stellen, während sie gleichzeitig die Qualität ihrer Produkte im Blick behalten. Die Hoffnung auf ruhiges Herbstwetter bleibt bestehen, und die Branche blickt optimistisch in die Zukunft.

Quellen: dpa, Deutsches Weininstitut

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