19.10.2024
Werden in Hessen 200 Lehrerstellen gestrichen?

Werden in Hessen 200 Lehrerstellen gestrichen?

Hessische Elternvertreter sind empört: Das Land streiche 200 Lehrerstellen. Falsch, sagt das Kultusministerium. Es seien sogar 600 neue Stellen entstanden. Was stimmt nun?

Werden in Hessen tatsächlich 200 Lehrerstellen gekürzt? Darüber ist eine Debatte entbrannt. Während die Grünen und die hessischen Stadt- und Kreiselternbeiräte beklagen, dass die Stellen wegfallen sollen und die Landesregierung damit wortbrüchig geworden sei, rechtfertigt sich das Kultusministerium. Die Darstellung sei falsch: Es handele sich um Stellen, die infolge einer mehr als 20 Jahre alten Regelung zweckgebunden gewesen seien und nun nicht mehr benötigt würden. Insgesamt gebe es nicht weniger Lehrerstellen in Hessen, sondern, im Vergleich zum Vorjahr, sogar fast 600 mehr.

Lehrermangel verschärft sich weiter – bis 2035 fehlen 68.000 Lehrkräfte

Auch im Schuljahr 2023/24 ist die größte Herausforderung der Lehrermangel. Die Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) zeigt, dass das auch in den kommenden Jahren bundesweit so bleibt. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland wird nach Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz (KMK) in den kommenden Jahren stärker steigen als bisher angenommen. Im Dezember 2023 hat die KMK auch ihre Prognose für den Lehrkräftemangel nach oben korrigiert. Bis 2035 fehlen demnach 68.000 Lehrkräfte. Gleichzeitig stieg die Teilzeitquote bei Lehrkräften laut Statistischem Bundesamt 2022/23 auf 42,3 Prozent, im Vorjahr lag sie bei 40,6 Prozent. Entspannung wird es nur im Grundschulbereich geben.

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK hatte radikale Notmaßnahmen gegen den Lehrermangel empfohlen, unter anderem auch eine Beschränkung der Teilzeit.

Was sagen die Prognosen zum Lehrermangel in den kommenden Jahren?

Die Prognose der Kultusministerkonferenz (KMK) zeigt, dass der Lehrermangel auch in den kommenden Jahren bundesweit bestehen bleibt. Die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland wird nach Vorausberechnung der Kultusministerkonferenz (KMK) in den kommenden Jahren stärker steigen als bisher angenommen.

Wo ist der Lehrermangel am größten?

Der Lehrermangel ist bundesweit ein Problem, aber in einigen Regionen ist er größer als in anderen. In den Ballungsräumen wie Frankfurt am Main oder Hamburg ist der Lehrermangel besonders groß.

Erklärung der KMK zu Maßnahmen gegen den Lehrermangel

Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat Maßnahmen gegen den Lehrermangel empfohlen, wie zum Beispiel die Einstellung von mehr Lehrkräften oder die Verbesserung der Arbeitsbedingungen für Lehrer.

Empfehlungen der SWK

Die Ständige Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK hat radikale Notmaßnahmen gegen den Lehrermangel empfohlen, unter anderem auch eine Beschränkung der Teilzeit.

In welchen Fächern fehlen die meisten Lehrerinnen und Lehrer?

In den Fächern wie Mathematik, Physik und Chemie fehlen die meisten Lehrerinnen und Lehrer.

Wie können geflüchtete Lehrkräfte qualifiziert werden?

Geflüchtete Lehrkräfte können durch spezielle Qualifizierungsprogramme und Sprachkurse unterstützt werden, um sie für den Einsatz in deutschen Schulen zu qualifizieren.

Warum reichen die Ausbildungskapazitäten für Lehrkräfte nicht aus?

Die Ausbildungskapazitäten für Lehrkräfte reichen nicht aus, weil die Zahl der Studienanfänger in den Lehrämtern sinkt und die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Deutschland steigt.

Titus Dharmababu, Sprecher der Grünen Jugend Hessen, kritisiert die Landesregierung, die 200 Lehrerstellen streichen will. "Die SPD wird Teil der Landesregierung und Schwuppdiwupps, die Landesregierung kürzt für die neue Schwerpunktsetzung der Landesregierung erstmals wieder seit einem Jahrzehnt im Bildungsbereich, und zwar doppelt: Nicht nur bei den Hochschulen werden 30 Millionen Euro gekürzt, erstmals seit zehn Jahren werden keine Stellen für Lehrkräfte neu geschaffen, sondern 200 Stellen gestrichen – und das, obwohl Bildung die Grundlage für den Erfolg unseres Landes ist."

Die Landesregierung hat sich zu den Vorwürfen geäußert und erklärt, dass die Darstellung falsch sei. Es handele sich um Stellen, die infolge einer mehr als 20 Jahre alten Regelung zweckgebunden gewesen seien und nun nicht mehr benötigt würden.

Die Debatte um den Lehrermangel in Hessen wird weitergehen. Es bleibt abzuwarten, wie die Landesregierung und die Opposition die Situation lösen werden.

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