Zukunft von Thyssenkrupp Stahl Arbeitnehmervertreter und IG Metall kämpfen gegen Stellenabbau
Widerstand gegen Thyssenkrupp-Sparpläne: Arbeitnehmer und IG Metall drohen mit massiven Aktionen
Thyssenkrupp plant umfassende Umstrukturierungen mit erheblichem Stellenabbau. Arbeitnehmervertreter und die IG Metall kündigen heftigen Widerstand gegen diese Pläne an. Wie die "Zeit" am 27. November 2024 berichtete, sollen tausende Arbeitsplätze abgebaut werden, um Kosten zu senken. Arbeitnehmer und IG Metall wollen dies verhindern und sprechen von „kreativem Ärger“.
Der Vorstand plant, die Anzahl der Stellen im Stahlbereich bis 2030 von 27.000 auf 16.000 zu reduzieren. Auch die Schließung eines Standorts im Siegerland mit 500 Beschäftigten ist im Gespräch. Der Konzernbetriebsratsvorsitzende Tekin Nasikkol bezeichnete die Pläne als „Horrorbotschaft“ und unterstrich die Systemrelevanz von Thyssenkrupp Stahl als größtem deutschen Stahlproduzenten. Er sieht die Unabhängigkeit der deutschen Stahlindustrie und die Wehrfähigkeit des Landes gefährdet. Wie der General-Anzeiger Bonn am 27. November 2024 berichtete, sprach Nasikkol mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), um die Bedeutung der Situation zu verdeutlichen.
Die IG Metall lehnt Verhandlungen über betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen kategorisch ab. Der IG-Metall-Bezirksleiter für Nordrhein-Westfalen, Knut Giesler, kritisierte das fehlende schlüssige Konzept des Vorstands und kündigte Aktionen wie verlängerte Betriebsversammlungen, Mahnwachen und Demonstrationen an. Für den 11. Dezember ist am möglicherweise von Schließung betroffenen Standort Kreuztal eine große Kundgebung geplant. Wie die Süddeutsche Zeitung am 27. November 2024 berichtete, kritisierte Nasikkol, der Vorstand sei weit über das Ziel notwendiger Einsparungen hinausgeschossen.
IG Metall und Betriebsrat haben ein alternatives Zukunftskonzept präsentiert, das Einsparungen bei den Arbeitskosten von 1,5 Milliarden Euro vorsieht – ohne Lohnkürzungen, Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen. Sollte der Vorstand an seinen Plänen festhalten, droht die IG Metall mit massiven Streiks. Wie ad-hoc-news am 20. November 2024 berichtete, sieht das Konzept der Arbeitnehmerseite flexible Arbeitszeitverkürzungen an bedrohten Standorten vor, finanziert durch einen Solidaritätsfonds, um Entlassungen zu vermeiden.
Der Vorstand von Thyssenkrupp reagierte zurückhaltend auf die Vorschläge und betonte die Notwendigkeit, die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens zu gewährleisten und gleichzeitig die Zukunft der Belegschaft zu sichern. Die FAZ berichtete am 26. November 2024, dass die IG Metall Verhandlungen über das Eckpunktepapier zur Restrukturierung ablehnt und die Pläne als „Riesenprovokation“ bezeichnet. Die Situation bei Thyssenkrupp spiegelt die Herausforderungen der deutschen Industrie wider. Wie die Welt am 11. September 2024 berichtete, hat auch Volkswagen seine Beschäftigungssicherung gekündigt, was von der IG Metall als „beispielloser Angriff“ kritisiert wurde.
Die Auseinandersetzung um die Sparpläne befindet sich in einer kritischen Phase. Der Widerstand von Arbeitnehmern und IG Metall ist stark. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob eine Einigung möglich ist. Der Bayerische Rundfunk berichtete am 10. September 2024, dass Volkswagen aufgrund der wirtschaftlichen Herausforderungen eine Reihe von Tarifverträgen, darunter die Beschäftigungssicherung, gekündigt hat. Die Morgenpost berichtete am 28. Oktober 2024, dass Volkswagen plant, mehrere Werke in Deutschland zu schließen und zehntausende Arbeitsplätze abzubauen, wogegen Betriebsrat und IG Metall Widerstand ankündigten.
Quellen:
- https://www.zeit.de/video/2024-11/6365259664112/thyssenkrupp-arbeitnehmer-und-ig-metall-kuendigen-widerstand-gegen-sparplaene-an
- https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/thyssenkrupp-arbeitnehmer-und-ig-metall-kuendigen-widerstand-gegen-sparplaene-an-li.3155860
- https://ga.de/news/wirtschaft/ueberregional/ig-metall-droht-mit-kreativem-aerger-gegen-stahl-jobabbau_aid-121547591
- https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/rigide-sparplaene-ig-metall-redet-nicht-mit-thyssenkrupp-110136357.html
- https://www.welt.de/wirtschaft/article253446482/VW-streicht-Job-Garantie-IG-Metall-spricht-von-beispiellosem-Angriff.html
- https://www.ad-hoc-news.de/boerse/news/ueberblick/im-ringen-um-die-massiven-sparplaene-bei-volkswagen-de0007664039-gehen/66142209
- https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/vw-kuendigt-tarifvertraege-entlassungen-ab-juli-2025-moeglich,UNyxrm3
- https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article407559987/betriebsrat-vw-will-mindestens-drei-werke-schliessen.html