Thanksgiving, das traditionsreiche amerikanische Fest der Familie, Dankbarkeit und Gemeinschaft, das jährlich am vierten Donnerstag im November gefeiert wird, steht dieses Jahr unter besonderen Vorzeichen. Nach dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump ist die Stimmung im Land angespannt. Diverse US-Medien bieten angesichts der politischen Polarisierung Ratschläge für ein friedliches Familienfest an, wie die Zeit berichtet (https://www.zeit.de/news/2024-11/28/us-medien-geben-tipps-fuer-ein-harmonisches-thanksgiving).
Die harsche Rhetorik des Wahlkampfs hat ihre Spuren hinterlassen. Wie Radio RST meldet, befürchten viele Amerikaner Konflikte beim traditionellen Thanksgiving-Essen, wenn Familienmitglieder mit gegensätzlichen politischen Ansichten aufeinandertreffen (https://www.radiorst.de/artikel/us-medien-geben-tipps-fuer-ein-harmonisches-thanksgiving-2171822.html). Umfragen belegen, dass das politische Klima die Familienbeziehungen in den USA belastet und Thanksgiving für einige zu einer echten Herausforderung wird.
Experten empfehlen verschiedene Strategien zur Vermeidung von Spannungen. Kenneth Barish, Professor für klinische Psychologie, rät in der „New York Times“ zu Empathie und Verletzlichkeit. Anstatt über strittige politische Themen zu diskutieren, sollte man die eigenen Sorgen und Ängste offen ansprechen. Dies könne zu einem respektvolleren Umgang miteinander beitragen. Das „Milwaukee Journal Sentinel“ schlägt ein dreistufiges Modell für konstruktive Gespräche vor: Fragen stellen, um die Perspektive des anderen zu verstehen; die eigene Meinung als Alternative und nicht als Gegenargument präsentieren; und die Position des Gesprächspartners neutral wiedergeben, um Missverständnisse auszuschließen.
Nicht alle Experten sehen die Möglichkeit eines harmonischen Feiertags optimistisch. Wie „USA Today“ berichtet, argumentiert der Journalist Louie Villalobos, dass politische Diskussionen oft existenzielle Fragen berühren. Für Menschen, deren Lebensrealität direkt von politischen Entscheidungen beeinflusst wird, sei es schwer, Thanksgiving mit jenen zu feiern, die diese Entscheidungen unterstützen. Der politische Graben sei für viele zu tief, um ihn am Esstisch zu überwinden.
Die Ehe- und Familientherapeutin Lisa Marie Bobby empfiehlt in der „New York Times“ eine realistische Einschätzung der eigenen emotionalen Verfassung und der familiären Dynamik. Wenn ein Familientreffen emotional zu belastend erscheint, könne ein Verzicht ratsam sein. Eine sorgfältige Planung im Voraus sei wichtig. Gleichzeitig betont Bobby, dass es sich lohnen könne, Brücken zu bauen, insbesondere wenn innerhalb der Familie Werte wie Liebe, Unterstützung und Zusammenhalt weiterhin eine wichtige Rolle spielen.
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