Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Prien: Flexible Lösungen statt fester Standards beim Ganztagsausbau
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) setzt beim Ausbau der Ganztagsschulen auf flexible Lösungen, die den individuellen Bedürfnissen der einzelnen Schulen gerecht werden. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am 25. November 2024 berichtete, sprach sich Prien bei einer Fachtagung in Kiel gegen starre Vorgaben aus. "Es ist vielmehr unser Ansatz, Möglichkeiten und Anreize zu schaffen, damit die bestehenden Strukturen ausgebaut und qualitativ weiterentwickelt werden können", betonte die Ministerin. Die ZEIT berichtete ebenfalls über Priens Position zum Ganztagsausbau und zitierte sie mit den gleichen Worten. (Quelle: https://www.zeit.de/news/2024-11/25/ganztagsausbau-prien-gegen-vorgabe-von-festen-standards)
Das Bildungsministerium plant zwar Rahmenbedingungen für die Ganztagsschulen zu schaffen, jedoch sollen diese genügend Spielraum für maßgeschneiderte Lösungen an den einzelnen Schulen lassen. Eine einheitliche Lösung für alle Schulen sei nicht praktikabel, so die Ministerin. Hintergrund dieser Diskussion ist der ab dem Schuljahr 2026/27 geltende Rechtsanspruch auf einen Ganztagsbetreuungsplatz in den Grundschulen.
Finanzierungsfrage im Fokus
Für die Umsetzung des Ganztagsanspruchs sei eine verbesserte Finanzierung unerlässlich, so Prien. Die Finanzierung des Ganztagsausbaus sei eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Land, Schulträgern und der öffentlichen Kinder- und Jugendhilfe. Prien zeigte sich zuversichtlich, bald eine einvernehmliche Lösung mit den kommunalen Landesverbänden zu finden. Ein Richtlinienentwurf zu den finanziellen Rahmenbedingungen soll im ersten Quartal 2025 vorgelegt werden, parallel dazu soll ein pädagogisches Rahmenkonzept veröffentlicht werden. Ähnliche Aussagen machte Prien auch im Schleswig-Holsteinischen Landtag am 13. Oktober 2023, wo sie die gemeinsame Verantwortung von Bund, Land und Kommunen für den Ganztagsausbau betonte und die Eckpunkte der geplanten Finanzierung darlegte. (Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/III/Presse/PI/2023/Oktober/20231013_LT_Ganztag)
Das Land Schleswig-Holstein übernimmt nach Angaben des Bildungsministeriums 85 Prozent der Kosten für den Ganztagsausbau, die Kommunen tragen 15 Prozent. Insgesamt stehen dafür bis zu 196 Millionen Euro inklusive Bundesmittel zur Verfügung. Der SPD-Abgeordnete Martin Habersaat wies jedoch darauf hin, dass dem gegenüber ein Antragsvolumen von 506 Millionen Euro stehe und 161 Schulträger noch gar keinen Antrag gestellt hätten.
Qualitätsentwicklung im Blick
Neben der Finanzierung spielt auch die Qualität des Ganztagsangebots eine wichtige Rolle. Wie Prien am 23. Februar 2024 im Landtag erklärte, soll bis Ende 2024 ein Rahmenkonzept zur Qualität des Ganztages und der Schule als Lern- und Lebensort vorgelegt werden. Dieses Konzept soll Aspekte wie Qualität, Kooperation, Partizipation, Fachkräfte und Räume berücksichtigen. (Quelle: https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/III/Presse/PI/2024/Februar/20240223_LT_Ganztag)
Quellen:
- https://www.zeit.de/news/2024-11/25/ganztagsausbau-prien-gegen-vorgabe-von-festen-standards
- https://www.ostseewelle.de/nachrichten/nachrichtentickerhsh/Ganztagsausbau-Prien-gegen-Vorgabe-von-festen-Standards-id1231382.html
- https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/III/Presse/PI/2023/Oktober/20231013_LT_Ganztag
- https://www.nordschleswiger.dk/de/deutschland/was-geschah-25-november
- https://www.schleswig-holstein.de/DE/landesregierung/ministerien-behoerden/III/Presse/PI/2024/Februar/20240223_LT_Ganztag
- https://www.stern.de/news/?pageNum=3