Die Zahl der Hinrichtungen in Saudi-Arabien hat in diesem Jahr einen neuen Höchststand erreicht. Wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet, wurden in dem Golfstaat bis Ende September bereits 198 Menschen exekutiert. Dies entspricht einem deutlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren. Im Jahr 2023 wurden in Saudi-Arabien 170 Menschen hingerichtet, im Jahr 2022 waren es 196.
Die Menschenrechtsorganisation Reprieve kritisierte die hohe Zahl an Hinrichtungen scharf. „Der neue Rekord zeigt, dass die von der Regierung angekündigte Modernisierung des Landes nur ein leeres Wort ist“, sagte Dschid Basjuni von Reprieve. Versprechungen seien nicht eingehalten und Fortschritte wieder rückgängig gemacht worden.
Nach Angaben von AFP wurden in diesem Jahr 32 Menschen wegen Terrorvorwürfen hingerichtet, 52 weitere wegen Drogenvergehen. Die saudischen Behörden begründen die Anwendung der Todesstrafe mit der „Erhaltung der öffentlichen Ordnung“. Sie betonen, dass die Todesstrafe nur vollstreckt werde, wenn die Verurteilten den Rechtsweg ausgeschöpft hätten.
Die hohe Zahl an Exekutionen steht im Widerspruch zu Äußerungen von Kronprinz Mohammed bin Salman. Dieser hatte 2022 dem Magazin „The Atlantic“ gesagt, die Todesstrafe werde in seinem Land nur noch für Mord oder gegen Angeklagte verhängt, die eine Bedrohung für zahlreiche Menschenleben darstellten.
Quelle: AFP
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