Der Dresdner Zwinger, ein Meisterwerk des Spätbarocks und Wahrzeichen der sächsischen Landeshauptstadt, feiert in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum: Die Zwingerbauhütte, die sich seit einem Jahrhundert um den Erhalt dieses architektonischen Juwels kümmert, wird 100 Jahre alt. Wie die Zeit (zeit.de, 11.11.2024) berichtet, fallen die Feierlichkeiten mit dem Abschluss der Restaurierungsarbeiten an der Fassade des Glockenspielpavillons zusammen. Diese Arbeiten, die rund eineinhalb Jahre dauerten und Kosten von etwa 600.000 Euro verursachten, unterstreichen die fortwährende Notwendigkeit der Pflege und Instandhaltung des 300 Jahre alten Bauwerks.
Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) betonte laut dpa (zeit.de, 11.11.2024) die Bedeutung der Denkmalpflege für die Attraktivität Dresdens. Die Restaurierung des Zwingers sei eine Investition in die Zukunft und ein Zeichen der Verantwortung gegenüber kommenden Generationen. Der Erhalt historischer Bauten wie dem Zwinger sei essentiell, um Kultur und Zeitgeschichte erlebbar zu machen.
Mit seinen rund 700 Skulpturen, einer Fassadenfläche von etwa 15.000 Quadratmetern, 1,2 Kilometern Balustraden und 15 Brunnen stellt der Zwinger die Bauleute vor eine schier endlose Aufgabe. Zwingerbaumeister Kai-Uwe Beger spricht von einer "Ewigkeitsaufgabe", da die Restaurierungsarbeiten an einem Teil des Zwingers abgeschlossen sind, während an anderer Stelle bereits neue Maßnahmen beginnen müssen. Der Wochenkurier (wochenkurier.info) erläutert die Geschichte der Zwingerbauhütte und die Herausforderungen, die sich aus dem fortwährenden Zerfall des Sandsteins ergeben. Eine Sandsteinskulptur halte im Durchschnitt nur etwa 70 Jahre den Witterungsbedingungen stand, so dass viele der heutigen Figuren bereits die dritte oder vierte Kopie darstellen.
Die Zwingerbauhütte wurde am 1. November 1924 gegründet und begann ihre Arbeit mit einer umfassenden Sanierung des Zwingers. Ursprünglich war der Bau, wie im Artikel der Zeit (zeit.de, 11.11.2024) erwähnt wird, weiß gestrichen und hatte ein blaues Dach – eine Farbgebung, die dem damaligen Ideal von Weiß, Blau und Gold entsprach und an den weißen Marmor italienischer Bauten angelehnt war. Im Laufe der Zeit und durch verschiedene Restaurierungsphasen, insbesondere in den 1920er und 1930er Jahren, wurden spätere Farbschichten entfernt. Heute präsentiert sich der Zwinger in der natürlichen Farbe des Sandsteins, wobei Lasuren zum Schutz des Materials aufgetragen werden.
Die Zwingerbauhütte zählt heute, zusammen mit 17 weiteren Bauhütten aus fünf Ländern, zum immateriellen Kulturerbe der Unesco. Sie ist die einzige Hütte in dieser Liste, die nicht an einen Sakralbau gebunden ist. Das 13-köpfige Team, bestehend aus dem Zwingerbaumeister, Restauratoren, Steinbildhauermeistern und Steinmetzgesellen, setzt die Tradition der Handwerkskunst fort und trägt dazu bei, dass der Dresdner Zwinger auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt. TAG24 (tag24.de) berichtet über die Rückkehr restaurierter Skulpturen, darunter "Fortuna" und "Perseus", an ihren Platz am Glockenspielpavillon.
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