Der Abriss eines einsturzgefährdeten Hauses im Zentrum von Halle verzögert sich weiter, wie die Zeit berichtet. Die ursprünglich bis zum 11. November angesetzte Frist für den Komplettabriss wurde auf Antrag der Eigentümer bis zum 30. November verlängert, bestätigte ein Stadtsprecher. Die vorbereitenden Maßnahmen für den Abriss seien bereits im Gange, der eigentliche Abriss solle unmittelbar im Anschluss beginnen. Wie dpa meldet, hatten bereits mehrere Medien über die Verzögerung berichtet.
Die Notwendigkeit des Abrisses entstand im Oktober, als sich bei einem Besichtigungstermin ein Gegenstand vom Dach des leerstehenden Gebäudes löste. Aus Sicherheitsgründen wurde der Bereich zur Straße und die nahegelegene Straßenbahnhaltestelle "Am Leipziger Turm" an der Waisenhausmauer abgesperrt. Die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) leitet seitdem die Straßenbahnlinien 4, 7 und 9 um, wie unter anderem MDR Sachsen-Anhalt berichtet. Die HAVAG will informieren, sobald die Bahnen wieder regulär zwischen Franckeplatz und Riebeckplatz verkehren können.
Bei dem betroffenen Gebäude handelt es sich laut Stadtangaben um ein denkmalgeschütztes Haus, das seit mehreren Jahren leer steht. Der Stadtsprecher betonte, dass der Eigentümer grundsätzlich verpflichtet sei, Gefahren für den öffentlichen Raum, die von seinem Eigentum ausgehen, zu beseitigen. MDR Sachsen-Anhalt berichtet zudem, dass die HAVAG Regressansprüche gegen die Eigentümer prüft, da der Abriss und die damit verbundenen Umleitungen einen erheblichen Mehraufwand bedeuten.
Wie MDR Sachsen-Anhalt weiter ausführt, hatte ein vom Hauseigentümer beauftragter Ingenieur die Dringlichkeit des Abrisses betont und auf die akute Einsturzgefahr hingewiesen. Die Stadt hatte den Eigentümern aufgrund der Komplexität der Arbeiten, insbesondere durch die direkte Angrenzung eines anderen Hauses, welches besonderen Schutz benötigt, eine Fristverlängerung gewährt. Der Abriss, der bereits seit Monaten Thema bei den Behörden ist, begann schließlich am späten Montagnachmittag. Ein Bauingenieur erklärte gegenüber MDR Sachsen-Anhalt, dass rund 1.500 Tonnen Schutt anfallen werden und die Arbeiten voraussichtlich bis Dienstag der folgenden Woche andauern werden.