September 6, 2024
Abschied von Sérgio Mendes: Ein Erbe der brasilianischen Musik

Im Alter von 83 Jahren: Brasilianische Musiklegende Sérgio Mendes ist gestorben

Die brasilianische Musikszene hat einen ihrer größten Vertreter verloren. Sérgio Mendes, bekannt für seine einzigartige Mischung aus Sambaklängen und Bossa-Nova-Rhythmen, ist im Alter von 83 Jahren in Los Angeles verstorben. Dies gab seine Familie in einem offiziellen Statement bekannt. Mendes war vor allem für seinen Welthit „Mas que nada“ berühmt, der nicht nur in Brasilien, sondern weltweit Anerkennung fand.

Mendes wurde am 11. Februar 1941 in Niterói, einem Stadtteil von Rio de Janeiro, geboren. Schon früh zeigte er eine Leidenschaft für die Musik und erhielt eine klassische Klavierausbildung. In den 1950er Jahren begann er seine Karriere in den Musikkneipen von Rio, wo er die Grundlagen für seinen späteren Erfolg legte. Mendes gilt als einer der Pioniere des Samba-Jazz und hat über 35 Alben veröffentlicht, beginnend mit „Dance Moderno“ im Jahr 1961.

In den letzten Monaten seines Lebens litt Mendes an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung, wie seine Familie mitteilte. Seine Frau Gracinha Leporace Mendes, die auch seine musikalische Partnerin war, sowie seine Kinder waren in seinen letzten Stunden an seiner Seite. Mendes lebte seit etwa 60 Jahren in Los Angeles, wo er seine Karriere fortsetzte und sich einen internationalen Ruf erarbeitete.

Sein bekanntester Song „Mas que nada“, ursprünglich von Jorge Ben Jor geschrieben, wurde in den 1960er Jahren von Mendes neu interpretiert und erlangte weltweite Berühmtheit. Die Neuauflage des Songs, die Mendes 2006 zusammen mit den Black Eyed Peas aufnahm, festigte seinen Status als Musiklegende und brachte das Stück erneut in die internationalen Charts. Mendes' Musik war nicht nur ein Ausdruck brasilianischer Kultur, sondern auch eine Brücke zwischen verschiedenen Musikstilen und -kulturen.

Im Laufe seiner Karriere arbeitete Mendes mit vielen berühmten Musikern zusammen, darunter Tom Jobim, Vinicius de Moraes und Frank Sinatra. Er gewann drei Grammy Awards und wurde 2012 für den Oscar für den besten Originalsong nominiert, für „Real in Rio“, das Teil des Soundtracks des Animationsfilms „Rio“ war. Mendes' Einfluss auf die Musik ist unbestreitbar, und seine Fähigkeit, traditionelle brasilianische Musik mit modernen Klängen zu verbinden, hat Generationen von Musikern inspiriert.

Die Bedeutung von Mendes' Werk geht über die Musik hinaus. Er war ein kultureller Botschafter für Brasilien und trug dazu bei, die Bossa Nova und den Samba international bekannt zu machen. Seine Musik wurde in vielen Filmen, Werbespots und TV-Shows verwendet, was dazu beitrug, seine Bekanntheit und den Einfluss brasilianischer Musik weltweit zu steigern.

Sein Tod markiert das Ende einer Ära für die brasilianische Musikszene. Mendes hinterlässt ein reiches Erbe, das in den Herzen und Erinnerungen seiner Fans weiterleben wird. Die Musikwelt trauert um einen Künstler, der nicht nur ein musikalisches Genie war, sondern auch eine Quelle der Inspiration für viele. Sein Beitrag zur Musik wird für immer geschätzt und erinnert.

Die Familie von Sérgio Mendes hat um Privatsphäre gebeten, während sie diesen Verlust betrauern. Fans und Musikliebhaber auf der ganzen Welt erinnern sich an Mendes und seine unvergesslichen Melodien, die die Herzen vieler berührt haben.

In der heutigen Zeit, in der die Musikindustrie sich ständig verändert, bleibt Mendes' Einfluss unvergänglich. Seine Fähigkeit, verschiedene Musikstile zu kombinieren und dabei authentisch zu bleiben, wird auch zukünftige Generationen von Musikern inspirieren. Sérgio Mendes wird als einer der größten Musiker Brasiliens in die Geschichte eingehen.

Die Trauer um Sérgio Mendes wird von vielen geteilt, und es ist klar, dass seine Musik und sein Erbe für immer einen Platz in der Welt der Musik haben werden.

Quellen: Zeit Online, dpa, Tagesspiegel, BILD, FAZ.

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