22.1.2025
ADHS-Selbstdiagnose im Trend: Gefahr der Fehlinformation

Der Trend zur ADHS-Selbstdiagnose

In den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg von Selbstdiagnosen bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu beobachten. Wie eine aktuelle Umfrage der Ohio State University zeigt, vermuten etwa 25% der erwachsenen US-Amerikaner bei sich selbst eine nicht diagnostizierte ADHS. Dieser Trend wirft Fragen nach den Ursachen und möglichen Folgen auf.

Gründe für den Anstieg von Selbstdiagnosen

Experten sehen mehrere Faktoren, die zu dem Anstieg beitragen:

  • Erhöhtes Bewusstsein für ADHS durch soziale Medien und Popkultur
  • Erweiterte diagnostische Kriterien, die mehr Symptome einschließen
  • Besserer Zugang zu Informationen über psychische Gesundheit
  • Erkennen von ADHS-Symptomen bei den eigenen Kindern lässt Erwachsene ihre eigenen Erfahrungen hinterfragen

Wie Dr. Justin Barterian von der Ohio State University gegenüber der Eurekalert erklärt: "Es gibt definitiv ein größeres Bewusstsein dafür, wie ADHS Menschen bis ins Erwachsenenalter beeinflussen kann."

Risiken der Selbstdiagnose

Trotz des gestiegenen Bewusstseins warnen Experten vor den Gefahren einer Selbstdiagnose. Laut der Umfrage haben nur 13% der Befragten, die eine ADHS bei sich vermuten, mit einem Arzt darüber gesprochen. Dr. Jasmin Dao vom Miller Children's & Women's Hospital Long Beach erklärt gegenüber Healthline: "Leider gibt es viele Fehlinformationen über ADHS in den Medien, die Menschen in die Irre führen können."

Eine falsche Selbstdiagnose kann dazu führen, dass andere zugrunde liegende Probleme übersehen werden. Wie Dr. Barterian betont: "Angst, Depression und ADHS - all diese Dinge können sehr ähnlich aussehen, aber die falsche Behandlung kann die Dinge verschlimmern, anstatt der Person zu helfen."

Empfehlungen für Betroffene

Experten raten Personen, die ADHS-Symptome bei sich vermuten:

  • Mit einem Arzt oder Psychologen über die Symptome zu sprechen
  • Eine gründliche professionelle Diagnose durchführen zu lassen
  • Vorsichtig mit Informationen aus sozialen Medien umzugehen
  • Auch andere mögliche Ursachen für die Symptome in Betracht zu ziehen

Eine korrekte Diagnose und angemessene Behandlung können die Lebensqualität von Menschen mit ADHS deutlich verbessern. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf ADHS professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, anstatt sich auf eine Selbstdiagnose zu verlassen.

Quellen:

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