In den letzten Jahren ist ein deutlicher Anstieg von Selbstdiagnosen bei Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu beobachten. Wie eine aktuelle Umfrage der Ohio State University zeigt, vermuten etwa 25% der erwachsenen US-Amerikaner bei sich selbst eine nicht diagnostizierte ADHS. Dieser Trend wirft Fragen nach den Ursachen und möglichen Folgen auf.
Experten sehen mehrere Faktoren, die zu dem Anstieg beitragen:
Wie Dr. Justin Barterian von der Ohio State University gegenüber der Eurekalert erklärt: "Es gibt definitiv ein größeres Bewusstsein dafür, wie ADHS Menschen bis ins Erwachsenenalter beeinflussen kann."
Trotz des gestiegenen Bewusstseins warnen Experten vor den Gefahren einer Selbstdiagnose. Laut der Umfrage haben nur 13% der Befragten, die eine ADHS bei sich vermuten, mit einem Arzt darüber gesprochen. Dr. Jasmin Dao vom Miller Children's & Women's Hospital Long Beach erklärt gegenüber Healthline: "Leider gibt es viele Fehlinformationen über ADHS in den Medien, die Menschen in die Irre führen können."
Eine falsche Selbstdiagnose kann dazu führen, dass andere zugrunde liegende Probleme übersehen werden. Wie Dr. Barterian betont: "Angst, Depression und ADHS - all diese Dinge können sehr ähnlich aussehen, aber die falsche Behandlung kann die Dinge verschlimmern, anstatt der Person zu helfen."
Experten raten Personen, die ADHS-Symptome bei sich vermuten:
Eine korrekte Diagnose und angemessene Behandlung können die Lebensqualität von Menschen mit ADHS deutlich verbessern. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf ADHS professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, anstatt sich auf eine Selbstdiagnose zu verlassen.
Quellen: