21.1.2025
Kolumbien: Mindestens 80 Tote bei schweren Kämpfen

Heftige Kämpfe in Kolumbien fordern mindestens 80 Todesopfer

In den vergangenen Tagen sind im Norden Kolumbiens schwere Kämpfe zwischen rivalisierenden bewaffneten Gruppen ausgebrochen. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, kamen dabei mindestens 80 Menschen ums Leben. Die Gefechte konzentrieren sich auf die Region Catatumbo im Departement Norte de Santander nahe der Grenze zu Venezuela.

Laut Angaben der Tagesschau handelt es sich bei den Konfliktparteien um die linksgerichtete Nationale Befreiungsarmee (ELN) und Splittergruppen der ehemaligen FARC-Guerilla. Beide Gruppierungen kämpfen in der strategisch wichtigen Grenzregion offenbar um die Kontrolle über den lukrativen Kokainhandel.

Die Kämpfe haben schwerwiegende Folgen für die Zivilbevölkerung. Wie der Deutschlandfunk meldet, wurden Tausende Menschen aus ihren Häusern vertrieben. Viele von ihnen flohen über die Grenze nach Venezuela oder suchten Zuflucht in größeren Städten wie Cúcuta.

Friedensprozess in Gefahr

Die jüngste Gewalteskalation stellt einen herben Rückschlag für den Friedensprozess in Kolumbien dar. Wie SRF berichtet, hat Präsident Gustavo Petro als Reaktion auf die Kämpfe die laufenden Friedensverhandlungen mit der ELN ausgesetzt. Der linksgerichtete Präsident warf der Rebellengruppe Kriegsverbrechen vor.

Petro war 2022 mit dem Versprechen angetreten, dem jahrzehntelangen bewaffneten Konflikt in Kolumbien ein Ende zu setzen. Die jüngsten Ereignisse zeigen jedoch, wie fragil die Lage weiterhin ist. Laut FAZ wurden bei den seit über 60 Jahren andauernden Kämpfen zwischen Guerillagruppen, Paramilitärs und staatlichen Kräften bislang mindestens 450.000 Menschen getötet.

Internationale Auswirkungen befürchtet

Experten warnen, dass die erneute Gewalteskalation in Kolumbien auch Folgen für andere Länder haben könnte. So befürchtet SRF einen Anstieg der Kokainexporte nach Europa und eine damit verbundene Zunahme der Drogenkriminalität. Um die Gewaltspirale zu stoppen, seien dringend verstärkte internationale Bemühungen nötig.

Die kolumbianische Regierung hat inzwischen angekündigt, die Militärpräsenz in der Konfliktregion zu erhöhen. Ob dies ausreicht, um die Lage zu stabilisieren, bleibt abzuwarten. Klar ist: Der Weg zu einem dauerhaften Frieden in Kolumbien ist noch lang und steinig.

Quellen:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/mindestens-80-tote-nach-heftigen-kaempfen-in-kolumbien-110244898.html
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/kolumbien-kaempfe-eln-100.html
https://www.deutschlandfunk.de/kolumbien-ruft-nach-kaempfen-zwischen-eln-und-farc-mit-vielen-toten-notstand-aus-100.html
https://www.srf.ch/news/international/friedensprozess-in-kolumbien-gewalteskalation-in-kolumbien-ein-herber-rueckschlag

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