4.12.2024
AfD Debatte Umstrittene Integration Der Jungen Alternative

AfD Niedersachsen strebt engere Bindung an die Junge Alternative an

Der niedersächsische Landesverband der AfD unterstützt die vom Bundesvorstand geplante Umstrukturierung ihrer Jugendorganisation, der Jungen Alternative (JA). Wie die Zeit am 4. Dezember 2024 berichtete, sieht der Landesvorsitzende Ansgar Schledde in einer stärkeren Integration des Nachwuchses die Möglichkeit, "junge Blickwinkel und frische Ansichten" einzubringen und politische Talente zu fördern. Hierfür sei ein professionelles Umfeld notwendig, das die Partei am besten gewährleisten könne. Auch der niedersächsische JA-Vorsitzende Adrian Maxhuni befürwortet die engere Kooperation. Beide Organisationen arbeiten laut Maxhuni gemeinsam an der Umsetzung.

Die Junge Alternative ist derzeit relativ unabhängig von der AfD organisiert. So ist eine gleichzeitige Mitgliedschaft in beiden Organisationen, mit Ausnahme der jeweiligen Vorstände, nicht verpflichtend. Der Verfassungsschutz stuft die JA als gesichert rechtsextremistisch ein. Diese Einschätzung führt zu Kritik an den Plänen des Bundesvorstands. Gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) äußerte der Thüringer Verfassungsschutzchef Stephan Kramer die Befürchtung, die geplante Umstrukturierung diene nur der Außendarstellung und ändere nichts an den inhaltlichen Positionen der JA. Sie solle wie eine Disziplinierungsmaßnahme wirken, bedeute aber faktisch nur eine engere Anbindung ohne inhaltliche Veränderungen.

Wie der NDR am 4. Dezember 2024 berichtete, unterstützt auch der AfD-Fraktionsvorsitzende in Mecklenburg-Vorpommern, Nikolaus Kramer, die Pläne der Bundespartei. Er sieht in der engeren Anbindung der JA an die AfD einen Schutz vor „repressiven Bedrohungen“ durch Innenministerien und Verfassungsschutzbehörden. Die genaue Ausgestaltung des „Integrationsmodells“ werde jedoch noch innerhalb der Partei diskutiert.

Die Tagesschau analysierte am 3. Dezember 2024 die Hintergründe der geplanten Neuaufstellung der Jugendorganisation. Demnach befürchtet die AfD, dass der mangelnde Einfluss auf die JA im Hinblick auf die kommende Bundestagswahl und ein mögliches Parteiverbot problematisch werden könnte. Dennis Hohloch, der den Antrag im AfD-Bundesvorstand ausgearbeitet hat, betonte gegenüber der Tagesschau, es gehe darum, Partei und Jugendorganisation enger zusammenzuführen und eine zukunftssichere Jugendorganisation zu schaffen.

Auch der MDR berichtete am 3. Dezember 2024 über den Beschluss des AfD-Bundesvorstands. Die Neugründung einer Jugendorganisation ermögliche der AfD mehr Kontrolle über den Nachwuchs, der bisher relativ unabhängig agiere und viele Rechtsradikale anziehe. Die JA selbst äußerte sich zunächst nicht zu den Vorgängen. Der Thüringer AfD-Co-Landeschef Stefan Möller begrüßte den Schritt, während der Thüringer Verfassungsschutzpräsident Stephan Kramer ihn als „Ablenkungsmanöver“ kritisierte.

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