28.11.2024
Afrikas Wirtschaftsaufschwung: Investitionen als Schlüssel zum Erfolg

Investitionen statt Entwicklungshilfe: Afrikas Weg zum Wohlstand

Die Diskussion über Afrikas Zukunft dreht sich maßgeblich um die Frage, wie nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand am effektivsten erreicht werden können. Während Entwicklungshilfe lange als Hauptinstrument galt, gewinnen Stimmen an Gewicht, die einen stärkeren Fokus auf Investitionen fordern. Der Ökonom James Shikwati, Gründer des Inter Region Economic Network (IREN Kenia), zieht in der FAZ eine Parallele zum Marshallplan, der nach dem Zweiten Weltkrieg den Wiederaufbau Europas ermöglichte. Im Gegensatz zur Entwicklungshilfe mit ihrem Top-Down-Ansatz habe der Marshallplan den europäischen Ländern erlaubt, eigene Entwicklungsstrategien zu entwickeln und ihre Ressourcen bestmöglich einzusetzen (FAZ, 28.11.2024).

Auch andere Experten befürworten einen ähnlichen Ansatz. Dr. Christopher Hahn, Wirtschaftsanwalt und Afrika-Experte, argumentiert in einem Beitrag für Focus Online, dass Afrika in erster Linie Gründer und Start-ups brauche, die neue Strukturen schaffen und die digitale Transformation vorantreiben. Seiner Meinung nach hat Entwicklungshilfe in ihrer bisherigen Form versagt und die Eigeninitiative geschwächt. Stattdessen seien Risikokapitalinvestitionen notwendig, um innovative Unternehmen zu fördern und nachhaltige Perspektiven vor Ort zu generieren (Focus Online, 03.09.2018).

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) teilt diese Ansicht. Auf seiner Webseite plädiert der BDI dafür, Afrika nicht primär als Empfänger von Entwicklungshilfe, sondern als vielversprechenden Wirtschaftspartner und Zukunftsmarkt zu betrachten. Nachhaltiges Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen erfordern die Diversifizierung der Wirtschaften und die Stärkung lokaler Wertschöpfung. Der BDI betont das wachsende Interesse deutscher Unternehmen an afrikanischen Märkten aufgrund steigender Kaufkraft und zunehmender Investitionsmöglichkeiten, merkt aber gleichzeitig an, dass bisher nur wenige deutsche Firmen auf dem Kontinent aktiv sind (BDI, 19.02.2019).

Die Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) unterstreicht in ihren Auslandinformationen die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit mit Afrika. Die Stiftung argumentiert, dass Deutschlands vielfältige Interessen in Afrika – von Wirtschaft und Sicherheit bis hin zu politischen Partnerschaften – durch eine gezieltere Investitionspolitik besser verfolgt werden können. Dabei müsse die Entwicklungszusammenarbeit stärker auf die individuellen Bedürfnisse und Prioritäten der afrikanischen Partnerländer abgestimmt werden (KAS, 25.09.2023).

Auch die Europäische Investitionsbank (EIB) setzt auf Investitionen, um Arbeitsplätze in Afrika zu schaffen und Migration zu verringern. Die EIB finanziert Projekte, die Privatunternehmen unterstützen und die wirtschaftliche Entwicklung fördern. Als Beispiel dient ein Reisfarm-Projekt im Senegal, das sowohl die Nahrungsmittelsicherheit verbessert als auch Hunderte von Arbeitsplätzen für die lokale Bevölkerung schafft (EIB, 16.11.2016).

Die zunehmende Urbanisierung, das große Marktpotenzial und der Reichtum an Bodenschätzen machen Afrika zu einem attraktiven Investitionsstandort. Um dieses Potenzial voll auszuschöpfen, ist ein Paradigmenwechsel weg von der traditionellen Entwicklungshilfe hin zu einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf Augenhöhe erforderlich. Investitionen in Infrastruktur, Bildung und die Förderung von Unternehmertum sind entscheidend, um nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Wohlstand in Afrika zu ermöglichen.

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