Heinz Strunks neuester Roman "Zauberberg 2" (Rowohlt Verlag) sorgt anlässlich des hundertjährigen Jubiläums von Thomas Manns gleichnamigem Werk für Aufsehen. Strunk adaptiert den Klassiker und versetzt die Handlung in eine heutige psychosomatische Klinik. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) beschreibt das Ergebnis als eine düstere, körperlich intensive Interpretation, die den Leser zunehmend in ihren Bann zieht.
Strunk, bekannt für seine ungeschönte Darstellung von gesellschaftlichen Randfiguren, findet in der Welt der Psychosomatik einen neuen Schauplatz für seine scharfsinnige Prosa. Wie die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichtet, verleiht er denjenigen eine Stimme, die oft überhört werden, und erweitert sein sozialkritisches Werk um den Protagonisten von "Zauberberg 2", Jonas Heidbrink.
Jonas Heidbrink, ein erfolgreicher Programmierer, sucht in einem Sanatorium am Stettiner Haff Heilung für seine Depressionen und existentiellen Ängste. Ähnlich wie Hans Castorp in Manns Roman verfängt sich Heidbrink im Sog der Klinik und verlängert seinen Aufenthalt. Im Gegensatz zum Original sucht er jedoch vergeblich nach einer Figur wie Clawdia Chauchat, und die intellektuellen Debatten zwischen Settembrini und Naphta erscheinen in "Zauberberg 2" nur schemenhaft, so die WAZ.
Für seine Recherche verbrachte Strunk laut PULS 24 selbst zehn Tage in einem Sanatorium und verarbeitete seine Eindrücke im Roman. Entstanden ist eine detaillierte Schilderung des Klinikalltags, von den Besonderheiten der Mitpatienten bis hin zur allgegenwärtigen Langeweile. Um sich stärker an die Vorlage zu halten, verzichtet Strunk in "Zauberberg 2" bewusst auf Liebe, Sex und Alkohol, berichtet PULS 24.
Das Hamburger Abendblatt bezeichnet "Zauberberg 2" als Strunks persönlich anspruchsvollsten Roman. Die Geschichte könne sich streckenweise zäh anfühlen, spiegele aber die langsam verrinnende Zeit im Sanatorium wider. Gegen Ende verwebt Strunk seine Sprache mit der von Thomas Mann und schafft so eine Verbindung zwischen historischem Kontext und moderner Deutung, so das Abendblatt.
Die ZEIT beschreibt "Zauberberg 2" als eine düster-humorvolle Darstellung von Absurdität und Verzweiflung in einer psychiatrischen Privatklinik. Strunk verzichtet auf Persiflage und entwickelt stattdessen eine eigene, intensive Interpretation des Thema. Das Buch könne auch Leser fesseln, die den ursprünglichen "Zauberberg" nicht kennen, so die ZEIT.
Wie die MOPO berichtet, hatte Strunk die Idee zu "Zauberberg 2" bereits vor sieben Jahren. Die "implizite Frechheit", dieses literarische Monument mit einer simplen "2" zu versehen, habe ihn gereizt. Die Veröffentlichung im Jubiläumsjahr von Manns Klassiker sei jedoch kein Zufall, so die MOPO.
Kulturkaufhaus.de bietet neben einer ausführlichen Produktbeschreibung auch Leserbewertungen und Empfehlungen zu ähnlichen Titeln. Der Roman wird als Hommage an den Klassiker und gleichzeitig als typisches Strunk-Werk beschrieben.
Christophorus, das Porsche Magazin, begleitete Strunk auf einer Recherchereise im Porsche Taycan. Der Artikel schildert Strunks kreativen Prozess und die Entstehung der Idee zu "Zauberberg 2". Die Reise führte ihn von Hamburg ins Niemandsland am Stettiner Haff, wo er nach einem passenden Schauplatz für seinen Roman suchte.
Die Kölnische Rundschau zitiert Strunk: Die Idee zu "Zauberberg 2" habe er schon vor Jahren gehabt. Der Roman sei eine zeitgenössische Interpretation des Klassikers und eine Verneigung vor Thomas Mann.
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